Auch wenn das Jahr 1989 als das Geburtsjahr der Hexengugger gilt wurde der Grundstein bereits einige Jahre früher gelegt. Aus einer Bierlaune heraus begannen einige Oberwihler im Jahr 1982 bei einer Geburtstagsfeier mit allerlei Gerätschaften wie Schaufeln, Sägeblättern und Topfdeckeln „Musik“ zu machen – die erste Rhythmus-Guggenmusik war aus der Taufe gehoben. Noch im selben Jahr wuchs die Gruppe der Oberwihler mit ihren lärmenden Haushaltsgeräten. 1983 drohte die Fasnacht auszufallen, da der Musikverein Oberwihl mit organisatorischen Problemen zu kämpfen hatte. So weit kam es aber nicht, denn spontan bildete sich das Panikorchester der Oberwihler Feuerwehr, das mit ausgemusterten Instrumenten und Blasmusikinstrumente der Marke Eigenbau den Umzug anführte und die Fasnacht rettete.
Einige Jahre später, 1987, rief der Sportverein eine Hexengruppe ins Leben, die aus einer Musik- und einer Laufgruppe bestand und mit gruseligen Masken und einem Hexenwagen beim Umzug ihr Unwesen trieb. Da jede der Gruppen für sich genommen sehr klein war, wurde 1989 beschlossen, sich zusammenzutun – die Geburtsstunde der Oberwihler Hexengugger.
Den Taktstock übernahm zunächst Walter Lobmüller und gab diesen 2003 an Michael Faller weiter. Seit 2014 zeichnet Thomas Behringer für die musikalische Leitung der Hexengugger verantwortlich.
Die Corona-Pandemie hat auch die Aktivitäten der Oberwihler Guggenmusiker stark eingeschränkt. Nun will man aber wieder durchstarten, das 33-jährige Jubiläum bietet da einen guten Anlass für ein großes Event.
Und so laden die Musiker und Musikerinnen am kommenden Samstag zu einem Guggen-Open-Air ein. Los geht's um 18 Uhr auf dem Gelände der Firma Freudenberg, Einlass ist um 17.30 Uhr. Da wird es in der Walpurgisnacht im Hexenkessel ordentlich brodeln, davon sind die Hexengugger überzeugt. Denn zahlreiche Guggenmusiken aus der Raumschaft haben sich angesagt und wollen es ordentlich krachen lassen: die Dachberger Node-Nueli, die Zeller Noteknacker, die Zarte Säu (Tiengen), die Erbsranze Schränzer (Hänner), die Düengener Stadtbachschränzer (Tiengen), die Schtudehägler (Waldshut-Tiengen), die Hotze-Hüüler (Rickenbach), die Saustallfäger aus Lienheim, die Gugge Dubel (Bernau), das Gugge Ensemble Todtmoos, die Schnörri Plätzer (Reckingen), die Chrutschlämpe Zunft Rüßwihl und last but not least die Guggi-Bucher (Albbruck-Buch). Mit von der Partie sein wird auch Guggenmusik-Fotograf Jérémy Hummel, der mit seinem Team die Veranstaltung filmen und fotografieren wird. Zudem wird das Open Air mit einer Drohne aufgezeichnet.
Für das leibliche Wohl ist natürlich ebenfalls gesorgt, so dass am Samstag einer brodelnden Walpurgisnacht im Hexenkessel nichts im Wege steht. csi