Der Rettich und mit ihm eines der ältesten und traditionsreichsten Feste, das seit 1966 begangen wird, ist wieder zurück. Gefeiert wird er in diesem Jahr aber in einer ganz anderen Form. Die Musiker erwarten ihre Gäste nicht wie gewohnt in der Schulsporthalle, sondern in einer, wie es die Vorsitzende Ilona Kunzelmann formulierte ganz besonderen „Pop-Up-Location“ im Öflinger Oberdorf. Gemeint ist damit die Maschinenhalle des landwirtschaftlichen Anwesens der Familie Griener – überdacht und dennoch an der frischen Luft, um der derzeitigen Situation Rechnung zu tragen. Passend zur Örtlichkeit wird man das Fest bodenständig und naturnah feiern. Dabei setzt man auf Produkte auf der Region und verzichtet auf eine aufwendige Küche, auf der Speisekarte steht Gegrilltes frisch vom Holzkohlegrill. Und natürlich wird auch der Rettich wieder eine Rolle spielen. Er kommt gebohrt in einer Salzlake daher. Auch in Sachen Getränke wird nur Regionales, darunter Saftschorlen, Bier und badischer Wein, serviert. Softdrinks wie Fanta und Cola wurden dagegen von der Getränkekarte verbannt.
Am Samstag startet der Festbetrieb um 19 Uhr. Bei dem Hoffest werden Holzlos Brass und DJ Samson für beste Unterhaltung und gute Stimmung sorgen. Der Eintritt ist frei, über Spenden für „Wir in Ahrweiler“ freuen sich die Verantwortlichen. Am Sonntag beginnt das Fest um 11 Uhr, zur Unterhaltung spielen die Stadtmusiken aus Wehr und Schönau sowie die Musikvereine Dossenbach und Fahrnau auf. Zudem gibt es ein tierisches Kinderprogramm, die jungen Festgäste können die Tiere des Hofes wie Ziegen, Esel, Kühe und Ente sowie ein Pony mit vielen Jungtieren ansehen, manche sogar streicheln. Und ein Bauenhofeis sorgt für Abkühlung. Auch Kuchen wird es natürlich geben.
Das Anwesen der Familie Griener lässt sich auf verschiedenen Wegen sehr gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen. Um eine möglichst umweltfreundliche Anreise zu unterstützen, wurde eigens eine Grafik erstellt, auf der viele schöne Wege erkennbar sind (abrufbar unter https://we.tl/tSD13O8MJHJ). Und wer mit dem Auto anreist, findet Parkmöglichkeiten bei den Firmen KPG (Kownatzki) und Weck. Die Veranstalter weisen darauf hin, dass am Festgelände selbst und und im Oberdorf Parkmöglichkeiten in nur sehr begrenzter Zahl zur Verfügung stehen. Von den Parkplätzen ist das Festgelände zu Fuß in etwa zehn Minuten zu erreichen. Für diejenigen, für die der Weg ein Hindernis darstellt, stehen an den Parkplätzen Shuttlebusse bereit.
Zur Tradition des Rettichfestes gehören seit langem der Auftritt einer Gastkapelle aus dem Alpenraum und das Fußballturnier um den stets heiß umkämpften Rettichpokal. Von dieser Tradition wird man in diesem Jahr aber abweichen. Denn man hätte mit der Planung zu einem Zeitpunkt beginnen müssen, zu welchem die Corona-Lage noch sehr ungewiss gewesen sei, sagte Ilona Kunzelmann dazu. Aber für das nächste Jahr steht schon wieder eine Gastkapelle in den Startlöchern, kündigte sie an. Und vielleicht rollt dann auch wieder der Ball. csi
