Der an das historische Gehöft andockende Neubau hat die Raumnot im1874 erbauten Gewölbekeller beendet. Auf insgesamt 440 Quadratmetern Grundfläche wurden ein Tank- und Flaschenlager, ein Geräte- sowie ein Maschinenraum untergebracht. Auch die alte Brenntechnik konnte in den Neubau umgesiedelt werden. Im mehrere Meter hohen Tanklager ist, im wahrsten Sinne des Wortes, noch „Luft nach oben“. Bis auf zwei raumhohe neue Tanks stehen dort vorerst noch die bisherigen, niedrigeren Edelstahltanks mit einem Fassungsvermögen von 85000 Litern. Durch den Austausch gegen neue, höhere Tanks lässt sich die Kapazität bis auf rund 200000 Liter erweitern.
Bei Konstruktion und Technik habe man den Fokus auf Ressourcenschonung gelegt, schildert Weinbautechniker Stefan Schweigler, der den alt eingesessenen Familienbetrieb gemeinsam mit seiner Frau Nina führt. Die Betonfertigteile wurden hochwertig gedämmt und mit rustikalem Holz verkleidet, so dass Tank- und Flaschenlager außerhalb der Herbstzeit tagsüber mit nachts angesaugter kalter Außenluft gekühlt werden können. Hinter dem Gerätelager sammelt eine Zisterne mit 7000 Litern Volumen Regenwasser von Dächern und Hof.
Der kubische Neubau schafft einen harmonischen Zweiklang von Alt und Modern. Zur Hauptstraße hin legte Magdalena Schweigler, die Mutter des Betriebsinhabers, den alten Bauerngarten liebevoll wieder an. Auch Vater Dieter Schweigler arbeitet noch voll im Familienbetrieb mit, der 8,5 Hektar Rebfläche bewirtschaftet, wobei der Gutedel Hauptsorte und Aushängeschild ist. So gewann das Weingut Schweigler mit seinem „Legér“ des Jahrgangs 2021 kürzlich erneut den Gutedelcup in der Kategorie Kabinett trocken.