Vor einem Jahr, im Juli 2022, wurde das Projekt im Gewerbegebiet Mauermatten nach knapp zweijähriger Bauzeit fertiggestellt. Die Firma Cybulla, das Fliesen- und Ofenbauunternehmen, errichtete neben dem Betriebsgebäude einen Neubau, dessen Obergeschosse zwei speziell für die Nutzung durch die Steuerkanzlei BGS geplant und aufgestockt wurden. Im Erdgeschoss wurde die alte Lagerhalle abgerissen und durch eine neue, 300 Quadratmeter große Halle ersetzt. Das Materiallager mit einem Magazin für Werkzeug und einem Sägeraum für großflächige Fliesen wurden heutigen Bedürfnissen angepasst; selbst Lkw können nun dort einfahren, umschreibt Niklas Cybulla den Fortschritt. Das Besondere an dem Bau sind die aufgesetzten Bürogeschosse, von denen das obere übersteht und darunter eine umlaufende Freifläche entstehen ließ.
Die Idee dazu hatte Architekt Michael Wolters. „Durch das Bauen in die Höhe nutzen hier zwei Unternehmen flächensparend das gleiche Areal", erklärt er. Das sei beispielgebend. Wolters stellte deshalb für Cybulla auch den Kontakt zu einem Partner mit langfristigem Interesse her. 2019 hatte er ihn in Gabriel Schätzle, einem der vier Geschäftsführer von BGS, gefunden. Dessen Steuerkanzlei war bis dahin auf zwei Standorte in Elzach und in Waldkirch verteilt. Sie war, wie er sagt, personell an der Kapazitätsgrenze angelangt. Alles war doppelt vorzuhalten und auf Dauer nicht rentabel. Da sei das Angebot mit der benötigten Bürofläche gerade recht gekommen. BGS entschied sich deshalb für eine Konzentration am neuen Waldkircher Standort.
Die Steuerkanzlei verfügt dort jetzt über eine Fläche von zweimal 300 Quadratmeter. Das erste Obergeschoss steht ganz für den Kundenverkehr bereit. An den Empfang in der Mitte schließen sich je zwei Besprechungsräume an, von denen sich einer mittels Trennwand zu einem Vortragssaal erweitern lässt. Das operative Geschäft ist im zweiten Obergeschoss angesiedelt. In 13 Büroräumen sind je zwei Arbeitsplätze vorhanden, gerade ausreichend für die 25 Mitarbeiter, berichtet Juniorpartner Giuliano Guagliardo. Die Geschäftsführer haben sich die vier Eckbüros mit Ausblick vorbehalten. Außerdem sind eine Kaffeeküche und Duschen vorhanden, da den Beschäftigten auch ein Jobrad-Angebot gemacht wird.
BGS betreut derzeit etwa 800 aktive Mandanten, darunter viele Mittelstandsbetriebe, so Guagliardo. Die Kundschaft komme aus vielen Regionen Deutschlands. Denn zu 98 Prozent wickle die Kanzlei den Belegverkehr digital ab. ,,Dies ist nun sogar Voraussetzung für die Aufnahme in unsere Mandantschaft", ergänzt Schätzle. Die ,,digitale Kanzlei" sei auch ausgelastet. Sie sucht deshalb weitere Steuerfachwirte oder Steuerfachangestellte. Außerdem bildet BGS selbst aus oder ermöglicht ein duales Studium.
„Wir haben uns gesucht und gefunden", sagt Niklas Cybulla zum guten Geschäftsverhältnis mit seiner Mietpartei. Als Investor hat er auch mit einer ökologischen Bauweise dazu beigetragen. Photovoltaik auf dem ganzen Dach deckt kostensparend den Tagesbedarf an Strom. Und mit der Luftwärmepumpe als Heiztechnik lässt sich im Sommer auch kühlen und für gutes Klima in den Steuerbüros sorgen.
Von Nikolaus Bayer