Es ist ein blau glitzerndes Kleinod inmitten von saftigem Grün - und die Staufener hegen und pflegen „ihr“ Alemannenbad schon seit mehr als 100 Jahren, 20 davon mit einem eigens gegründeten Förderverein. Stephan Rambacher ist zwar erst rund zwei Jahre im Förderverein dabei, dass kleine Bad mit der langen Geschichte hat ihn aber schnell in den Bann gezogen. „Das Alemannenbad ist eines der wenigen historischen Schwimmbäder in Deutschland“, erzählt er stolz, „in den 130 Jahren seines Bestehens haben fünf Generationen an Staufener hier gebadet.“
Begonnen hat alles am 20. Mai 1893, als das Bad mit einem Holzzaun als Sichtschutz und einem nur 1,60 Meter flachen Becken von 18 auf neun Meter eröffnet wurde - damals noch strikt getrennt zwischen Männern und Frauen. Mit dem Aufkommen des Schwimmsports und dem Sinn nach körperlicher Ertüchtigung folgte 1937 der erste große Ausbau: Das alte Schwimmbassin wurde zu einem 50-Meter-Becken umgebaut, in dem nun auch Wettkämpfe stattfinden konnten. Auch drei Sprungtürme, ein kleines Kinderplanschbecken und endlich die lang ersehnte Liegewiese kamen hinzu. 1962 entstand dann der Kiosk, an dem auch heute noch Essen und Getränke gekauft werden können.
Eine große Sanierung in den 70ern folgte, 2005 gab es erneut Bauarbeiten, das große Becken wurde mit Edelstahl ausgekleidet und die Technik vollständig erneuert. „Hier kam dann auch der 2003 neu gegründete Förderverein ins Spiel“, erklärt Rambacher, „er konnte dank Spenden aus zahlreichen Staufener Unternehmen rund 170.000 Euro zustrecken.“ Die flossen vor allem in die Erhaltung der denkmalgeschützten Umkleidekabinen, die dem Bad auch heute noch sein besonderen Flair geben. Zum 125. Geburtstag bekam das Bad dann noch ein neues, leistungsfähigeres Kioskgebäude.
„Wir sind unseren Mitgliedern und auch den Staufener Unternehmen und Bürgern sehr dankbar dafür, dass sie sich so für das Alemannenbad engagieren“, unterstreicht deshalb auch Stephan Rambacher. Mit rund 500 Mitgliedern gehört der Förderverein immerhin mit zu den größten Vereinen in der Fauststadt. Und neben den monetären Leistungen wird auch von den Mitgliedern selbst immer wieder kräftig mit angepackt.
Das alles soll nun bei einem großen Schwimmbadfest am Sonntag, 16. Juli, gefeiert werden. Zur Eröffnung ab 11 Uhr spielt die Stadtmusik Staufen auf, um 12 Uhr folgt die offizielle Eröffnung und 15 Minuten später geht es mit Spaß im Wasser und Kaffee- und Kuchenverkauf weiter. Um 12.30 Uhr findet außerdem eine kleine Schnitzeljagd für Jung und Alt statt.
Sportlich wird es dann um 13 Uhr beim Tischtennisturnier, zudem man sich ab 11 Uhr anmelden sollte. Um 14 Uhr ist dann nochmal musikalische Unterhaltung mit der Stadtmusik Staufen angesagt. Ab 15 Uhr kann nochmals geplanscht oder mit Lavendel gebastelt werden. Die Einnahmen fließen wie üblich in den Erhalt des Alemannenbads.
Damit ist das Jubiläumsprogramm aber noch nicht zu Ende, am 15. September kann man noch „Kino im Bad“ erleben. clk