Hoch her geht es am Samstag, 4. Februar, kommenden in Görwihl, denn der 50. Geburtstag der Hotzenblitz-Zunft wird mit einem Jubiläums-Nachtumzug und anschließender Mega-Party gebührend gefeiert.
38 Gruppen, darunter 15 Guggenmusiken, haben ihr Kommen angesagt. Der Guggen-Sound erklingt bereits ab 16 Uhr im großen Narrendorf in und um die Hotzenwaldhalle. Im Partyzelt und diversen Verpflegung-Wägen ist für das leibliche Wohl gesorgt, derweil auf den drei Bühnen im Narrendorf, am Marktplatz und in der Hotzenwaldhalle Nonstop ein musikalischeс Guggen-Feuerwerk gezündet wird.
Apropos Feuerwerk: Ein solches wird eigens zum Jubiläum samt Kanonenschlägen das Startzeichen für den Umzug setzen. Die teilnehmenden Gruppen formieren sich beim DRK-Haus am Mühleberg. Von dort aus bahnt sich der närrische Bandwurm durch das Dorf über den Marktplatz und Kirchgrund seinen Weg bis zur Hotzenwaldhalle.
Im dortigen Narrendorf löst sich der Umzug zur großen Mega-Party in und um die Halle auf. Da der Eintritt frei ist, kann je nach Lust und Laune abwechselnd drinnen und draußen gefeiert werden. Für heißen Sound sorgt neben den Guggenmusikern auch DJ Lollipop.
Die Görwihler Hotzenblitz-Zunft war einer der ersten Fasnachtsvereine in der Region, die vor mehr als 20 Jahren einen Nachtumzug ausgerichtet haben. Den Gästen gefällt laut Zunftmeister Tobias Palla vor allem die Atmosphäre im Freien gut. Dennoch mache man sich mit der zusätzlichen Nutzung der Hotzenwaldhalle vom Wetter unabhängiger.
Palla steht der Hotzenblitz-Zunft seit 2009 vor. Gegründet wurde die Zunft 1973 von Günther Hetnöcker und Peter Baumgartner. Die neue Görwihler Fasnachtsfigur wurde erstmals beim Martinitanz am 10. November 1973 vorgestellt. Die Zunft besteht aus zwei Gruppen: den Maskenträgern und den Guggenmusikern. Sie widmet sich vor allem der örtlichen Fasnacht in Görwihl und vertritt die Gemeinde bei Narrenumzügen auch nach außen.
Als Hotzenblitz wird ein vermeintlicher Blitzeinschlag in ein Gebäude bezeichnet. Meistens verbarg sich dahinter allerdings eine Brandstiftung, denn die armen Bauern auf dem Wald hatten kaum Geld für ihren Hof. Die Planung, so ist der Geschichte der Hotzenblitz-Zunft zu entnehmen, übernahm der Bauer. Bei herannahendem Gewitter wurden auf dem Heustock ein Lattenstück mit einem Stein und einer gleich schweren Kerze austariert. Sobald die Kerze abgebrannt war, fiel sie ins Heu. „Do hät d'Hotzeblitz i'gschlah" lautete des Bauers Meldung bei der Feuerversicherung.
Von Hildegard Siebold