BALLRECHTEN-DOTTINGEN. Vor 51 Jahren gingen die beiden damals selbstständigen Gemeinden Ballrechten und Dottingen zusammen. Dieses Jubiläum plus ein Jahr wird vom heutigen Freitag, 9. September, bis Sonntag, 11. September, ausgiebig zelebriert.
Dass die beiden Gemeinden zueinandergefunden haben, ist dem damaligen Bürgermeister und Landtagsabgeordneten Alfred Löffler zu verdanken. Er war bereits vor dem Zusammenschluss Bürgermeister von Dottingen. Als die Wahl des Gemeindeoberhauptes in Ballrechten anstand, verzichtete Löffler auf eine eigene Kandidatur, signalisierte aber, dass er sich einem Votum der Ballrechter nicht verweigern würde. Das Ergebnis, so berichtet es der heutige Bürgermeister Patrick Becker, fiel damals deutlich aus. Fast einstimmig wurde Löffler auch zum Bürgermeister von Ballrechten gewählt.
Damit war das Fundament für eine Verschmelzung beider Gemeinden gelegt und kam 1971 der vom Landtag Baden-Württemberg beschlossenen Kreis- und Gemeindereform zuvor.
Die „Vermählung" der beiden Dörfer ist längst Vergangenheit, beide Ortsteile fühlen sich in der Gesamtgemeinde wohl. „Wir haben besonders in der Infrastruktur und auch im Vereinsleben keine Doppelstrukturen mehr. Wir sind wirklich eins geworden", sagt Bürgermeister Becker erfreut.
Im Rahmen dieses Jubiläums wird noch ein weiterer Geburtstag gefeiert: Die Partnerschaft mit dem sächsischen Ort Beerheide, einem Ortsteil der Gemeinde Auerbach im Vogtland. Hier hatte ein Amtsnachfolger von Löffler, der frühere Bürgermeister Bernd Gassenschmidt, das Heft in die Hand genommen und mit zahlreichen Mitbürgern eine lebendige Gemeindepartnerschaft aufgebaut, die mittlerweile 31 Jahre besteht. Eine große Delegation wird nun zum Jubiläumswochenende erwartet. Das Platzkontingent für den Festakt heute Abend ist längst erschöpft. Dafür lässt sich sowohl am Samstag als auch am Sonntag kräftig miteinander feiern.
Der morgige Samstag, 10. September, steht tagsüber für persönliche Begegnungen, etwa mit den Gästen aus Beerheide, zur Verfügung. Richtig los geht es dann am Samstagabend beim bunten Abend der Vereine mit der Tanzband Infinity ab 20 Uhr in der Castellberghalle. Der Eintritt ist frei.
Der Festsonntag startet um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst, der dann um 11 Uhr in das Frühschoppenkonzert des Musikvereins mündet. Der Tag steht dabei unter dem Motto ,,Wein, Musik, Genuss am Castellberg". Von 11 bis 18 Uhr laden die Weinbaubetriebe des Winzerdorfes zu einem besonderen Erlebnis in die Weinberge am Castellberg ein. Auf einer Wanderstrecke von etwa drei bis vier Kilometern führen die Weingüter und die Winzergenossenschaft in die regionalen Weine ein. Die Wegstrecke ist ausgeschildert und kann selbstständig oder mit einer Führung (14 Uhr) gelaufen werden. Daneben gibt es zur Stärkung auch an verschiedenen Ständen regionale Spezialitäten zu verkosten. Volker Münch