„Mit Sicherheit dauerte es aber Jahre, bis dieser Schritt in den Herzen ankam“, schreibt frei im Grußwort der Jubiläumsbroschüre, die in einer Auflage von 999 Exemplaren gedruckt wurde. Die Bevölkerung sah die „Vermählung“ mit der Stadt Lahr 1972 kritisch, wie frei zur „Goldenen Hochzeit“ 50 Jahre später formuliert. Sie macht aber auch deutlich, dass Mietersheim mit Stolz auf diese Zeit zurückblickt. „Die Eingemeindung war für uns alle ein Gewinn“, so die Ortsvorsteherin.
Wer aufmerksam durch das Foyer des Museums schlendert oder sich in der Broschüre informiert, wird feststellen, dass Mietersheim nicht nur zusammenwuchs, sondern sich zu einer funktionierenden Gemeinschaft entwickelt hat. Als ein Beispiel unter vielen wird die Landesgartenschau 2018 und die Seeparkfläche erwähnt.
Nicht so leicht fiel es den Mietersheimer jedoch, dass sie 40 Jahre auf die Mitgift „Bürgerhaus“ warten mussten. Große Verdienste um die Verwirklichung des Bürgerhauses, das als „Lättlepalast“ in die Geschichte einging, werdendem früheren Ortsvorsteher Alfred Baum zugesprochen, der 2013 verstarb, aber noch miterleben durfte, dass 2011 das Bürgerhaus eingeweiht wurde.„Mietersheim ist ein lebens- und liebenswerter Stadtteil“, fasst Ortsvorsteherin Diana Frei ihre Bewunderung für „ihr“ Dorf zusammen, in dem man sich wohlfühle.
Unvergessen sind die Absprachen zwischen dem damaligen OB Philipp Brucker und dem früheren Bürgermeister von Mietersheim, Gottfried Walter, als am 30. Juli 1971 bei einem Festakt im Max-Planck-Gymnasium die Eingliederungsverträge mit der Stadt und den sieben Stadtteilen unterzeichnet wurden.
In einem Zusatzvertrag wurden weitere Entscheidungen getroffen: etwa der Neubau des Kindergartens, der Ausbau von Feldwegen, die Anlage eines neuen Sportplatzes, die Erweiterung der Grundschule sowie weitere Baulanderschließungen. wob