In Deutschland wurde der Muttertag 1922/23 vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten „Ehret die Mutter“ in den Schaufenstern etabliert und – betont unpolitisch – als Tag der Blumenwünsche gefeiert. Nach wie vor stehen Blumen hoch im Kurs, ebenso wie süße oder duftende Verführer.
Geprägt wurde der Muttertag in seiner heutigen Form von der englischen und US-amerikanischen Frauenbewegung. 1865 gründete die US-Amerikanerin Ann Maria Reeves Jarvis eine Mütterbewegung mit dem Namen Mothers Friendships Day. Hier konnten Mütter sich zu aktuellen Fragen austauschen.
Die Tochter von Ann Maria Reeves Jarvis, Anna Marie Jarvis, gilt als Schöpferin des heutigen Muttertags. Am 12. Mai 1907 veranstaltete sie ein Memorial Mothers Day Meeting in Grafton (West Virginia, USA) – der Tag fiel auf den Sonntag nach dem zweiten Todestag ihrer Mutter. Auch im nächsten Jahr gab es eine Andacht, die sich den Müttern widmete.
Schnell entwickelte sich daraus eine Tradition und Anna Marie Jarvis machte es sich zum Ziel, einen offiziellen Muttertag zu schaffen. 1909 wurde der Muttertag bereits in 45 Staaten der USA gefeiert. 1914 wurde erstmals der Muttertag als nationaler Feiertag begangen.
Auch international gewann die Idee, Mütter mit einem besonderen Tag zu ehren, immer mehr Anhänger. In Großbritannien wurde das Konzept Muttertag schnell angenommen und verbreitete sich von dort aus weiter in der Schweiz (1917), Finnland und Norwegen (1918), Schweden (1919) und Österreich (1924) folgten. In den Jahren 1922/1923 gelangte die Bewegung auch nach Deutschland.
Auch wenn der Muttertag von Land zu Land und von Familie zu Familie unterschiedlich begangen wird, so geht es doch übergreifend um den Ausdruck von Dankbarkeit und das familiäre Bewusstsein. kk