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50 Jahre Eingemeindung - 7 auf einen Streich - Lahr-Kuhbach

Di, 28. Juni 2022

Anzeige 28. Juni bis 24. Juli 2022

Vor dem Rathaus: Brunnen mit namensgebendem Wappentier PBS

Der Gemeindereform 1972 und den verschiedenen Perspektiven der Lahrer Stadtteile widmet sich das Stadtmuseum in der Tonofenfabrik in einer kleinen Foyerausstellung mit dem Titel „Sieben auf einen Streich“. Kuhbach übernimmt für den Monat Juli. Die Auftaktveranstaltung findet am Mittwoch, 29. Juni, um 17 Uhr, im Foyer statt. Oberbürgermeister Markus Ibert und Kuhbachs Ortsvorsteher Norbert Bühler eröffnen, Museumspädagogin Silke Höllmüller führt in die Ausstellung ein. Umrahmt wird die Veranstaltung durch ein Ensemble des Musikvereins Kuhbach. Eine Anmeldung ist bis heute, Dienstag, erforderlich. Die Ausstellung wird bis Sonntag, 24. Juli, zu sehen sein. Vor 50 Jahren wurden sieben Ortsteile im Zuge der Gemeindereform eingemeindet. Zum Jubiläum gibt es eine Ausstellung im Stadtmuseum, die Stadtteile bespielen die Vitrinen selbst. Die Ausstellungseinheit von Kuhbach beschäftigt sich unter anderem mit der emotionalen Vorgeschichte der Eingemeindungsgespräche. Denn dass Kuhbach sich mit der Stadt Lahr vereint, war keineswegs selbstverständlich. Auch die prägende Zeit des EMT-Gerätewerks und die Gesamtentwicklung Kuhbachs werden mit teils überraschenden Objekten präsentiert.

Das Rahmenprogramm wartet unter anderem mit einer zweiteiligen Stadtteil-Radtour auf: Nach der ersten Tour am vergangenen Samstag, bei der auch Kuhbach Etappe war, folgt am Samstag, 6. August, eine Tour durch Hugsweier, Langenwinkel, Mietersheim und Kippenheimweiler. Treffpunkt um 14 Uhr ist der Rathausplatz. Am 22. September wird es ein Zeitzeugengespräch zur Eingemeindung geben. Stadthistorikerin Elise Voerkel und Walter Caroli werfen bei der Abschlussveranstaltung am 30. November einen Blick zurück auf die Eingemeindungs- und Gebietsreform.

Anmeldung für alle Veranstaltungen unter E-Mail: museum@lahr.de oder 07821/910 0411.

Kuhbach, das 1035 erste Erwähnung in der Burgheimer Weiheurkunde findet, liegt am Beginn des landschaftlich reizvollen Schuttertals und besticht durch eine hohe Lebensqualität: Kindertagesstätte und Grundschule befinden sich im Ort, die Kernstadt ist mit Bus, Rad und zu Fuß gut zu erreichen, Wälder und Höhen laden zu Spaziergängen und Wanderungen ein, engagierte Kirchengemeinden und Vereine bereichern das Ortsgeschehen.

War das Leben und Arbeiten der Kuhbacher früher geprägt von Landwirtschaft, Mühlen, Steinbrüchen und der Zigarrenherstellung, so erlebte der Ort in den 1960ern und nach der Ansiedelung des EMT-Gerätewerks Lahr W. Franz KG prosperierende Jahre. Als bekannt wurde, dass die Verwaltungsreform kommen sollte, gab es 1966 erste Gespräche mit Lahr, ein Antrag auf Eingemeindung wurde im Gemeinderat aber abgelehnt. Doch Kuhbach kam durch das Gesetz zur Reform in Zugzwang. Am 18. Juli 1971 sprachen sich die Kuhbacher schließlich mit großer Mehrheit für die Eingemeindung aus. Zur rechten Zeit, zumal mit der Insolvenz von EMT bald auch eine wichtige Geldquelle versiegte.
  


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