EGRINGEN. Der Musikverein Egringen, der dieses Wochenende wieder zu seinem großen Sommerfest einlädt, ist bestens durch die Pandemie gekommen. Alle rund 45 Aktiven seien bei der Stange geblieben, freut sich Vorsitzender Martin Frey. Man habe sogar Zuwachs aus Brombach erhalten. Weil der dortige Musikverein momentan nicht spielfähig ist, haben sich einige Blasmusiker aus Brombach als Gäste den Egringern angeschlossen. Wie die Egringer, werden auch die Brombacher von Carl-Philipp Rombach dirigiert.
Frey verhehlt nicht, dass das Sommerfest auch ein finanzieller Faktor für den Verein ist, der eine aufwändige und enorm florierende Jugendarbeit betreibt – unter anderem mit einer Bläserklasse in der örtlichen Grundschule. Etwa 50 Zöglinge hat der Verein derzeit in Ausbildung.
Weil die Unterstützung aus dem Dorf groß ist, legt Martin Frey Wert darauf, „dass wir uns bei unserem eigenen Fest auch musikalisch präsentieren“. Das machen nicht viele Festausrichter, denn die meisten Musiker sind auch als Helfer bei Auf- und Abbau, hinter der Theke oder in der Küche stark eingespannt. Gut 100 Schichten gilt es, an den drei Tagen zu besetzen. „Bis jetzt haben wir diese Doppelbelastung aber immer ganz gut hinbekommen“, sagt Frey.
Einige Egringer Musiker absolvieren am Montag als Mitglieder der Original Läufelbergmusikanten sogar noch ein zweites Heimspiel auf der Festzeltbühne. Die „Läufelberger“ haben sich über die Jahre eine große, treue Fangemeinde erspielt. Diesen Sommer bewiesen sie in Bad Säckingen, dass sie unter Jochen Grässlin mit ihren Polkas auch Kurgäste begeistern können.
Die Festorganisation war in diesem Jahr für den Vorsitzenden nicht ganz einfach: „Viele Musikvereine, die ich anfragte, waren vorsichtig, wussten nicht, ob sie wirklich schon spielfähig sind“, berichtet Martin Frey. Letztendlich gelang es aber, durchweg leistungsstarke Vereine zu gewinnen, die einen bunten musikalischen Reigen bieten.
Auf geändertes Freizeitverhalten der Besucher hat sich der Musikverein Egringen dabei eingestellt: „Am Montagabend wollen die Leute nicht mehr so lange feiern“, stellt Frey fest. Deshalb lohne es sich nicht mehr, für den Abschlussabend eine Band zu engagieren, die zum Tanz aufspielt. hf
