Es ist so weit, der Anbau an die Fridolinhalle wird eröffnet. Lange haben Ortschaftsrat, Ortsvorsteherin und Vereine darum gerungen, diese Erweiterung endlich nutzen zu können.
Die Fridolinhalle hat schon viel erlebt, Sportunterricht, Vereinssport, Konzerte des Musikvereins, Fasnachtsveranstaltungen, Einwohnerversammlungen und vieles mehr. Doch sie ist eben nicht für alle Anforderungen geeignet. Dazu kam, dass die Küche ganz und gar nicht mehr den Ansprüchen der Zeit genügte und ohnehin erneuert werden musste. Die Fridolinhalle stammt aus den 1960er Jahren, die Küche war 1981 angebaut worden und mittlerweile ziemlich sanierungsbedürftig. Durch den Abriss der Küchenräume entstand auf dem Areal zwischen der Halle und dem Weg am Großbach Platz für einen neuen Anbau.
Das Architekturbüro Knöpfel entwarf eine Raumkombination, die sich einerseits mit neuen, Baustoffen sehr gut an die vorhandene Halle anfügt, andererseits aber den erforderlichen Raumbedarf erfüllt. Auf der Bachseite wurde nun die Fassade der Halle aus roten Ziegeln durch den hellgrau und weiß verputzten Anbau ergänzt. Der Zugang vom Großbach her ermöglicht die separate Nutzung der Räume im Anbau, selbstverständlich besteht auch direkter Zugang vom großen Saal der Fridolinhalle her.
Kernstück des Anbaus ist ein über 110 Quadratmeter großer Mehrzweckraum, der für sehr unterschiedliche Anlässe geeignet ist. Einerseits bietet er Platz für etwa 100 Personen und kann so für kleine Vorführungen: und auch als Probenraum vom Musikverein genutzt werden. Speziell diesem Zweck dient die helle Akustikdecke. Sowohl die strukturierte Oberfläche als auch die Neigung von sechs Grad nach den Seiten hin wirkt besonders schallbrechend. Geöffnet wird der Raum durch zwei Oberlichter, so strömt von der Decke aus Tageslicht in den ansonsten nach außen hin abgeschlossene Raum, auch die Belüftung erfolgt über diesen Weg. Die Wände eignen sich für das Anbringen von Kunstwerken und Informationstafeln. So kann es darin auch Ausstellungen geben.
,,Dieser Kulturraum ist eine Bereicherung für unseren Ortsteil, für unsere örtlichen Vereine und ehrenamtliche Einrichtungen und wir sind Verwaltung und Gemeinderat sehr dankbar, dass dieses Projekt realisiert wurde," freute sich Ortsvorsteherin Karin Reichert-Moser. ,,Damit hat Degerfelden nun einen Raum, der vielfältig für Kulturelles genutzt werden kann, verschiedene Bedarfe unserer Vereine abdeckt und Möglichkeiten für weitere Angebote im kulturellen Bereich und von leistungsfördernden Einrichtungen schafft."
Völlig neu wurde auch die Küche angelegt und eingerichtet. Sie ist mehr als 40 Quadratmeter groß, mit modernem Mobiliar ausgestattet und öffnet sich zur Fridolinhalle hin, ist aber auch separat vom kleinen Kulturraum aus zugängig. Damit ist künftig auch wieder bei den Veranstaltungen in der Fridolinhalle angemessene Bewirtung möglich. Schließlich gehört noch ein kleiner Raum dazu, der als Lager oder auch für kleine Zusammenkünfte genutzt werden kann.
Mit dem Anbau stehen auch bei großen Aufführungen in der Halle mehr Räumlichkeiten für Künstler zur Verfügung, denn von dort aus wurde noch ein direkter Zugang zur Bühne eingebaut, die bisher erforderlichen Wege über den Hof werden somit vermieden. In der Vorbereitung konnten Ortschaftsrat und Kulturring von Anfang an ihre Vorstellungen für die neuen Räume mit einbringen.