Das Gästehaus Kaltenbach in Staufen liegt nicht nur in exponierter Lage über Staufen, sondern es hat eine Erweiterung in einer historischen Scheune erfahren, die durch ihre gestalterische Wertigkeit und Nachhaltigkeit die Gäste beeindruckt.
Es ist der dritte und vorerst letzte Bauabschnitt des Gästehauses. Vielmehr ist es Teil eines ganzen Gebäudekomplexes ganz oben in der Bötzenstraße. Insgesamt beherbergt die Ferienanlage neun Doppelzimmer, ein Einzelzimmer und sieben Ferienwohnungen, die jeweils Platz für zwei bis vier Gäste bieten. Neu sind die Zimmer in der ehemaligen Scheune, die zum Teil abgebrochen und wieder aufgebaut wurde.
Seit Anfang 2023 hat Tobias Kaltenbach die Verantwortung für das Gästehaus. Der studierte Hotel- und Tourismusmanager hatte die Verantwortung für das touristische Anwesen von seinen Eltern Gaby und Günter übernommen. Um das Gästehaus auf die Zukunft vorzubereiten, wurde es um neue Übernachtungsmöglichkeiten in der ehemaligen Scheune erweitert.
Zur Philosophie der Familie Kaltenbach gehören Nachhaltigkeit. Das bedeutet: „Wir wollten Altes mit Neuem kombinieren, um den Charakter der alten Scheune sichtbar zu erhalten.“ Hauptsächlich in Eigenleistung und Unterstützung durch Fachfirmen wurde beispielsweise der alte Dachstuhl abgebaut. Die wertvollen alten Holzbalken wurden allerdings nicht entsorgt, sondern für neue Zwecke bearbeitet und wieder in das wieder aufgebaute Gebäude eingebaut. Auch das historische Mauerwerk wurde, wo möglich, erhalten, freigelegt und konserviert. Böden der alten Scheune fanden wieder ihren Platz.
Die alten Balken wurden zu Bettgestellen fachmännisch aufgearbeitet, es entstanden aus dem alten Holz Waschtische, Nachtische und Applikationen zur Ausgestaltung der Zimmer. „So konnten wir praktisch jedem Zimmer und jeder Wohnung eine individuelle Note geben“, sagt Tobias Kaltenbach. Und als ob das nicht reicht, öffnen sich große Fenster hin zu einer Landschaft mit einer enormen Weitsicht bis in die Vogesen. Manche Zimmer geben auch einen Blick auf die Staufener Burgruine frei.
Im Erdgeschoss befinden sich der Zugang zur Rezeption sowie ein gemütliches Bistro für die Hausgäste. Kleine Gerichte bereitet Gaby Kaltenbach selbst zu. Mittlerweile wird das Bistro auch für das eine oder andere Event genutzt, erzählt Tobias Kaltenbach. Große Fassadenöffnungen, die heute verglast sind, deuten die alten Scheunenzugänge an. „Unsere Gäste sind wirklich begeistert von den Neuerungen“, sagt Tobias Kaltenbach.
Obwohl auf dem Gebäude kein Denkmalschutz liegt, wollten die Bauherren und der Architekt Helmut Bühler viel von dem betagten Gebäude erhalten. „Wir haben die Scheune bis auf das Erdgeschoss zurückgebaut und dann neue Räume und ein neues Dach aufgebaut“, erklärt Helmut Bühler.
Beheizt wird das komplette Anwesen mit der Wärme einer modernen Holzhackschnitzelanlage. In dem ehemaligen Scheunengebäude entstanden rund 500 Quadratmeter neue Nutzfläche. Dass die Bauzeit etwa drei Jahre dauerte, hatte mit vielen Arbeiten an zahlreichen Details zu tun, hieß es weiter.
mps