Der „neue“ Ladhof ist künftig vielfältig nutzbar. Zu seinem traditionsreichen Wirtschaftsbereich mit Saal und Bühne, dessen alte Struktur erhalten blieb, kommen in den beiden Obergeschossen drei große Veranstaltungssäle sowie fünf Büroräume hinzu. An der Rückseite führen Treppen und Aufzug in einem verglasten, neu gebauten Turm nach oben. Das Treppenhaus wurde nach außen verlagert. Ansonsten sind die Außenmauern des aus dem Jahr 1745 stammenden Gebäudes unverändert geblieben.
Neu aufgerichtet, jedoch als „liegendes Pfettendach“ originalgetreu rekonstruiert, wurde der Dachstuhl, erläutert Bauamtsleiter Tobias Kury. Alte, erst 2019 erkannte Bausünden sowie Fäulnis im Gebälk, die die Statik im Gebäude beeinträchtigt hatten, machten diese Erneuerung notwendig. Die noch behauenen, mit Holznägeln verbundenen Balken mussten ersetzt werden. Gleiches galt für die beiden Balkendecken im Innern. Nach der Entkernung über dem Erdgeschoss wurden sie durch zwei Betondecken ersetzt. Denkmalgeschützte Bauteile gingen so verloren. Dennoch, so Architekt Hans Moser, wurde, wo immer es ging, darauf geachtet, Altes zu bewahren oder in Erinnerung zu halten.
Im Erdgeschoss im großen Saal wurden die alte Täfelung, die Sprossenfenster und der Holzboden restauriert. Wandöffnungen zeigen noch das alte Mauerwerk. Hergerichtet wurde die Bühne mit ihrer Front und den Aufgängen, eine ortsgeschichtlich bedeutsame Veranstaltungsstätte. Moderne Beleuchtung und Vorrichtungen für Strahler und Akustikanlagen machen sie wieder tauglich für Kleinkunst, Musik und Theaterspiel. Vieles erinnert auch an den bisherigen Gaststättenraum beim Eingang. Theke und die Küche, reduziert auf Cateringbedarf, sowie die Innenwand dazwischen mussten aber erneuert werden. Denn die Wand ist Teil einer, bis ins Dachgeschoss führenden Stützmauer, ohne die die Statik im Gebäude mehr herzustellen gewesen wäre.
Barrierefrei gelangen Ladhofbesucher künftig in beide Obergeschosse. Separate Zugänge in die Räume erlauben eine voneinander ungestörte Nutzung. Im ersten Obergeschoss sind anstelle von ehemaliger Wohnung und Gästezimmern zwei, 115 und 70 Quadratmeter große Säle sowie im Anbau ein dritter Versammlungsraum entstanden. Sie sind – wie über dem Bühnensaal darunter – mit Akustikdecken versehen. Im Dachgeschoss stehen fünf weitere Büro- oder Sitzungsräume bereit. Sie umgeben jeweils eine Teeküche und die Toilettenanlage, die im Obergeschoss auch rollstuhlgerecht ist.
Bei der Sanierung des Ladhofs musste außerdem die Haustechnik komplett erneuert werden. Beheizt wird das große Gebäude klimaschonend mit Nahwärme. Die Elzacher Genossenschaft hat dafür ihr Netz noch über die Elzbrücke ins Wohngebiet Ladhof ausgedehnt. Insgesamt 36 Gewerke, viele aus Elzach, wurden von der Stadt mit Aufträgen bedacht. Dabei konnte, wie Bürgermeister Roland Tibi mitteilt, auch die Kostenkalkulation nahezu eingehalten werden. ban