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Neues Leben in der Alten Gießerei in Titisee-Neustadt

Sa, 09. April 2022

Anzeige Bewegte Vergangenheit des ehemaligen Hauses Lickert / Umbau zu einem modernen Wohn- und Geschäftshaus / Tag der offenen Tür am Sonntag

Die Alte Gießerei prägt das Bild der Neustädter Unterstadt. PETERS TELLMACH

Einst Bauernhaus, später Gießerei wurde das ehemalige Haus Lickert in der Gutachstraße zu einem modernen Zentrum mit Geschäften, Arztpraxen und Wohnungen umgebaut. Es prägt das Bild in Neustadts Unterstadt und trägt nun den Namen Alte Gießerei. Aber bis es so weit war, galt es, einen langen Weg zurückzulegen. Am kommenden Sonntag, 10. April, laden die Geschäftsinhaber und Ärzte in der Zeit von 12 bis 17 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein.

Wann die heutige Alte Gießerei erbaut wurde, ist nicht bekannt, es muss aber vor 1795 gewesen sein, denn in diesem Jahr wurde das Bauernhaus an einen Glockengießer verkauft. Aus dieser Zeit ist noch heute einer der Gewölbekeller erhalten, in dem die Glockengießerei betrieben wurde. Die oberen Stockwerke wurden im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut. Seit 1855 war die Familie Lickert Eigentümer des Hauses, bis dieses 2014 von der Stadt erworben wurde. Vorgesehen war, das Gebäude zu einem modernen Kultur-, Bürger- und Vereinshaus umzugestalten. In diesem Rahmen kam auch der Name „Alte Gießerei“ auf, unter dem das Haus heute firmiert. Die Pläne der Stadt scheiterten indes an den Kosten, und der Abriss drohte, da sich kein Käufer fand.

2019 kam die Wende: Es wurden im Rahmen einer Informationsveranstaltung verschiedene Möglichkeiten für die Zukunft aufgezeigt. Der Variante, das Haus abzureißen und die dann freie Fläche von rund 2500 Quadratmetern als Parkplatz und für Feste und Märkte zu nutzen, hatte der Gemeinderat zuvor bereits eine Absage erteilt. Auch eine Immobilienfirma aus Oberschwaben hatte einen Abriss favorisiert und die Bebauung des Areals einschließlich des Narrenbrunnenplatzes angeregt. Ein Markt mit einer Fläche von 700 Quadratmetern und 15 Wohnungen sollte entstehen. Zwei weitere Alternativen sahen den Erhalt des Gebäudes vor.

Schon der ehemalige Stadtbaumeister Volker Dengler hatte sich für eine Kulturmarkthalle mit einer Fläche von 250 Quadratmetern und Platz für 500 Besucher stark gemacht. Dabei sollte das Gebäude entkernt und nur die Gebäudehülle sowie das gut erhaltene Dachfachwerk stehen gelassen werden. Konzerte, Veranstaltungen und Märkte könnten dort stattfinden, so die Vorstellung von Dengler.

Die Sanierung und Erweiterung des Gebäudes brachte Michael Beha von der Beha Immobilien GbR ins Gespräch. Der Plan des Investors sah vor, durch einen Anbau Richtung Gutach Platz für drei Geschäfte zu schaffen, wobei der neue Gebäudeteil transparent mit Glas gestaltet werden sollte. Die beiden Obergeschosse sollten Arztpraxen vorbehalten bleiben, im Dachgeschoss mehrere Wohnungen entstehen. Der Erhalt des Narrenbrunnenplatzes und die Schaffung der erforderlichen Stellplätze im hinteren Bereich des Gebäudes Richtung Feuerwehr waren vorgesehen.

Bereits bei der Informationsveranstaltung zeichnete sich die Zustimmung der Bürger zu der Variante von Beha ab, für den es das inzwischen siebte Projekt jenseits der Millionengrenze in Neustadt ist. Im Mai 2019 sprach sich auch der Gemeinderat für diese Variante aus, im Dezember wurde der Kaufvertrag unterschrieben.

Die Bauarbeiten begannen im Mai 2020. Dabei konnten die meisten Wände erhalten werden, Balken wurden entfernt und nach einer Restaurierung wieder eingebaut. Der Großteil der Keller wurde zugeschüttet, lediglich ein altes Gewölbe dient heute als Geschäftsraum.

Im Erdgeschoss der „Alten Gießerei“, wie das Gebäude nun heißt, was auch ein Schriftzug an der Giebelwand kundtut, sind inzwischen die Apotheke Kunkel, das Reisebüro BoTravel, das Geschäft „Hauptsache Schönes“ und die Landesbausparkasse eingezogen. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Räume der hausärztlichen Gemeinschaftspraxis Kreusel/ Höltner und im zweiten Obergeschoss behandeln die Zahnärzte Ruckes und Ganendiran ihre Patienten. Im Dachgeschoss befinden sich vier betreute Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 50 und 60 Quadratmetern mit einem direkten Draht zum Seniorenzentrum St. Raphael. Alle Geschosse sind barrierefrei mit einem Aufzug zu erreichen.

Am Sonntag wird zu einem Tag der offenen Tür mit verschiedenen Aktionen in Geschäften und Arztpraxen eingeladen.

  


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