Hoch her geht es auf dem Festplatz im Algi in Strittmatt am kommenden Wochenende. Denn dann feiert die Trachtenkapelle Strittmatt ihren 165. Geburtstag mit einem großen Sommernachtshock. Darin eingebunden ist ein Bezirksmusikfest.
Das weitläufige Gelände beim Bolzplatz in Strittmatt wurde von den Musikerinnen und Musikern eigens für das Fest mit mehreren Festzelten ausgestattet. Los geht der Festreigen am Samstagabend, 24. Juni, 18 Uhr, mit dem Fassanstich durch Bürgermeister und Schirmherr Mike Biehler. Im Anschluss wartet Brass-Sound satt mit den Formationen Brassanas, Brasslufthamma und Blasmusikfieber. Der Brass-Abend mit den drei Formationen verspricht bereits im Vorfeld eine kunterbunte Mixtur aus Rock, Pop, Dance, Hiphop sowie Polka und Marsch.
Die Blasmusik steht am Sonntag, 25. Juni, beim Bezirksmusikfest im Vordergrund. Nach dem Festgottesdienst ab 10 Uhr gibt es einen Konzertreigen mit der Musikgesellschaft Mettau sowie jeweils den Trachtenkapellen Hartschwand-Rotzingen, Niederwihl und Hogschür. Ein Gesamtchor mit mehr als 200 Mitwirkenden wird um 15 Uhr den Festakt zum Jubiläum begleiten und ebenso Ohren- wie Augenschmaus für die Geburtstagsgäste sein.
Am Montag, 26. Juni, trifft sich die Festgesellschaft abschließend zum Handwerkerhock um 17 Uhr. Für Unterhaltung sorgen dann bis in den Abend hinein der Musikverein Unteralpfen und die Blaskapelle Holzlos Brass, ehe sich damit.
Dass Musik und Gesang in Strittmatt schon immer eine gute Heimat hatten, lässt sich aus einem Aktenstück aus dem 19. Jahrhundert herauslesen: „Im Orte Strittmatt sind die Leute außergewöhnlich begabt in musikalischer Hinsicht“, ist darin vermerkt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich in Strittmatt schon früh Musikanten zusammenschlossen, um gemeinsam zu musizieren. 1858 schließlich kam es zu einem vereinsmäßigen Zusammenschluss einiger Strittmatter, die in der Folge Kirchenfeste, Hochzeiten und andere Feiern im Ort umrahmten.
Auch wenn Kriege den Verein immer wieder in Krisen stürzten, loderte die Leidenschaft für die Musik stets wieder auf, etwa an Weihnachten 1945, als die aus der Gefangenschaft zurückgekehrten Musiker wieder gemeinsam in der Kirche spielten. 1966 wurde der Musikverein in Trachtenkapelle Strittmatt umbenannt, zu dieser Zeit waren unter den Jungbläsern erstmals auch Mädchen. Heute wird die Trachtenkapelle von Haymo Brugger dirigiert, Vorsitzender ist Simon Stoll.
Für die Zukunft des Vereins ist den Verantwortlichen die Zöglingsausbildung ein wichtiges Anliegen. Die Ausbildung findet mit anderen Vereinen statt und ermöglicht so eine qualifizierte Ausbildung bei geringen Beiträgen. Während der Ausbildung gibt es Angebote wie das Jugendorchester, um das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten zu proben.
Von Hildegard Siebold