Seit September ist der Bohrerhof in Hartheim um eine Attraktion reicher. Der landwirtschaftliche Familienbetrieb hat mit dem Landhotel Bohrerhof einen weiteren Baustein im Gesamtkonzept fertiggestellt. 64 Zimmer verteilt auf drei Etagen stehen in dem Holzbau mit den charakteristischen Spitzdächern nun zur Verfügung.
Die Idee zum eigenen Landhotel reifte bereits vor mehr als zehn Jahren. Vor allem der inzwischen verstorbene Bruno Bohrer hatte das Projekt stets massiv vorangetrieben. Zwei Jahre wurde gebaut, nun konnte im September Eröffnung gefeiert werden. Das Hotel ergänzt die bereits vorhandene Infrastruktur des Hofs – mit Landmarkt, Gastronomie, Hofbar und Hofbäckerei – bestens, wie Petra Bohrer findet. „Der Gemüseanbau bleibt aber trotzdem unser Kerngeschäft“, erklärt sie. Das ganze Jahr über wird hier für Edeka Südwest produziert, von Spargel im Frühjahr bis hin zu Chicorée im Winter. Und das können die Hotelgäste in Zukunft von ganz nah erleben.
Baubeginn für den Holzbau in Tafelbauweise war Anfang 2020. „Wir haben uns ganz bewusst für Holz als Rohstoff und für eine Holzbauweise entschieden. Das Holz wurde aus dem Schwarzwald hier im Umkreis von 60 Kilometern geschlagen“, unterstreicht Architekt Rudolf Lais. Entstanden ist nun ein Hotel mit 64 Zimmern. „Die Zimmer haben alle 34 Quadratmeter plus acht Quadratmeter Balkon und ein großzügig bemessenes Bad“, erklärt Petra Bohrer.
Zusätzlich zu den Zimmern gibt es im Erdgeschoss noch einen 90 Quadratmeter großen Seminarraum für Tagungen, der sich in zwei Bereiche aufteilen lässt. Das Thema Holz zeigt sich nicht nur an der Außenfassade, auch Innen herrschen natürliche Töne und nachwachsende Rohstoffe vor, wo immer möglich.
Hinter dem Hotel gibt es noch gut einenHektar anGelände, auf dem in Zukunft der Garten angelegt werden wird. Hier können sich die Bohrers zudem ein Schwimmbad mit Außenbecken vorstellen, dass sie gerne als nächstes Projekt realisieren wollen.
Dass das Thema Nachhaltigkeit auf dem Bohrerhof ein großes ist, zeigt sich nicht nur an den großen Photovoltaik-Anlagen auf den landwirtschaftlichen Produktionshallen. Auch bei der Energieversorgung dank Wärmepumpe und beim Bau des Hotels wurde auf ökologische Aspekte geachtet, wie Lais unterstreicht:„Die Einsparung durch die verwendete Holzbauweise liegt bei etwa 4500 Tonnen CO2.“
„Mit den modernen Anlagen schaffen wir momentan bereits bis zu 70 Prozent Energieautarkie“, bestätigt auch Sebastian Bohrer, der als Gärtnermeister im Betrieb tätig ist. Bald sollen auch Ladestationen für E-Bikes und Elektroautos auf dem Hof installiert werden, die dann auch von Gästen genutzt werden können.
Das Hotel ist ein Herzensprojekt des verstorbenen Mannes und Vaters Bruno Bohrer, das lässt sich mit Sicherheit sagen. Nicht nur deshalb erinnern ein Bild und ein kurzer Text an das nun weithin sichtbare Erbe Bohrers. „Wir sind ein echter Familienbetrieb“, so Petra Bohrer, „der ganze Betrieb trägt seine Handschrift.“ Bruno Bohrer sei immer klar gewesen, dass der Betrieb auf vielen verschiedenen Füßen stehen müsse, alles sichere sich gegenseitig ab. „Den Betrieb enkelfähig machen, nannte mein Mann das immer“, sagt Petra Bohrer abschließend.