Um 1900 war Hans Thoma (1839 bis 1924) der beliebteste Landschaftsmaler in Deutschland. Mit seinen idyllischen Landschaftsgemälden eroberte er die Herzen. Vielfach hat Hans Thoma seinen Heimatort Bernau und den Schwarzwald auf die Leinwand gebannt. Seiner gedenkt Bernau nun schon seit mehr als sieben Jahrzehnten mit dem Hans-Thoma-Fest, das sich mit seiner Mischung von Kunst, Kultur und Brauchtum wesentlich von anderen Festen unterscheidet.
Nicht wie gewohnt drei, sondern vier Tage lang wird das Hans-Thoma-Fest in diesem Jahr begangen. Und das hat seinen Grund, denn es jährt sich der Todestag des Malers zum hundertsten Mal, zudem feiert das Hans-Thoma-Kunstmuseum sein 75-jähriges Bestehen.
Den Auftakt zum umfangreichen Festprogramm macht am heutigen Freitag um 17 Uhr eine Feierstunde, in der an den großen Sohn der Gemeinde erinnert wird. Thoma-Kenner und Galerist Gottfried Pütz wird das Leben des Malers Revue passieren lassen, ergänzt durch szenische Darstellungen wichtiger Stationen im Leben des Malers. Auf dem Programm stehen darüber hinaus eine Ansprache von Bürgermeister Alexander Schönemann und Beiträge von Kindertrachtengruppe, Musikverein Bernau und den Männergesangvereinen Eintracht Menzenschwand und Liederkranz Bernau. Gefeiert werden kann dann ab 21 Uhr beim Partyabend im Festzelt mit der Band Bätscher Buam.
Blasmusik und Trachtentanz stehen am Samstag ab 19.30 Uhr im Festzelt beim Heimatabend auf dem Programm, der vom Musikverein Bernau-Außertal, der Trachtengruppe und der Jugend-Jazz-Tanzgruppe gestaltet wird. Ab 21 Uhr wird dann die Gruppe Blasmusikfieber die Bühne rocken.
Alle zwei Jahre wird im Rahmen des Hans-Thoma-Fests der Naturenergie-Preis vergeben. Am Sonntag um 10.30 Uhr wird Keramikkünstlerin Elisa Stützle-Siegsmund den Preis im Kurgarten entgegennehmen. Die Laudatio hält Kunstvermittler und Autor Jürgen Glocker. Musikalisch umrahmt wird die Preisverleihung von den beiden Bernauer Musikvereinen. Im Anschluss daran wird eine Ausstellung mit den Werken der Künstlerin im Hans-Thoma-Kunstmuseum eröffnet.
Dekoratives, Holz-, Filz- und Handarbeiten, Einkaufstaschen, Marmeladen, Tees, Kindersocken und manches mehr offerieren die Aussteller ab 11 Uhr beim Handgemacht-Markt vor dem Festzelt, während ab 11.30 Uhr der Musikverein Oberried zum Frühschoppenkonzert einlädt. Um 14 Uhr steht dann traditionell einer der Höhepunkte des Hans-Thoma-Festes an: der große und farbenprächtige Festumzug. Rund 20 Gruppen, Musikvereine und Trachtengruppen werden sich auf den Weg von der Kirche zum Festzelt machen. Enden wird der Umzug mit dem Gesamtchor der Musikvereine aus dem Bezirk auf der Wiese vor dem Festzelt, denn schließlich wird an diesem Tag auch das Bezirksmusikfest anlässlich des 160-jährigen Bestehens des Musikvereins Bernau gefeiert. Und mehr noch, ab 15 Uhr wird zum Blasmusiknachmittag im Festzelt eingeladen. Der Festsonntag klingt musikalisch ab 17 Uhr mit den Blechnern aus. Der Montag hält wieder einiges für Kinder bereit. Verschiedene Aktivitäten stehen ab 11.30 Uhr bei offenem Feuerwehrgerätehaus in Innerlehen auf dem Programm, Popmusik für die ganze Familie und Basteln gibt es im Festzelt beim Kindernachmittag. Beginn ist um 14 Uhr.
Auch das schönste Fest muss einmal enden. Aber bevor es so weit ist, besteht beim Handwerkerhock ab 16 Uhr noch einmal Gelegenheit zum gemütlichen Beisammensein, bevor Wälderwahn ab 18 Uhr die diesjährigen Festivitäten ausklingen lässt.
Von Christiane Sahli
