ETTENHEIM-ALTDORF. Nach fast zweieinhalbjähriger Bauzeit ist die neue Münchgrundhalle in Altdorf fertig. Die Mehrzweckhalle wird am Freitag, 22. Juli, in einem Festakt übergeben und beim Tag der offenen Tür am Samstag, 23. Juli, zwischen 14 und 19 Uhr der Bevölkerung präsentiert. An diesem Tag werden Führungen angeboten, die Altdorfer Vereine stellen sich vor und bewirten die Gäste.
Ziemlich genau 58 Jahre ist es her, als die alte Mehrzweckhalle die Schule im Münchgrund in Altdorf zusammen eingeweiht wurden. Als Kosten wurden für das Schulgebäude 999 843,97 DM und für die Halle 763 202,82 DM notiert. Der monetäre Aufwand liest sich aus heutiger Sicht moderat, war aber seinerzeit für die damals noch selbstständige Gemeinde Altdorf ein finanzieller Gewaltakt: Kredite wurden aufgenommen, Steuerhebesätze erhöht, mit der Einführung von Wasseruhren wurden der Wasserzins angehoben und im Wald war ein Sonderhieb fällig.
Beide Gebäude kamen in die Jahre und entsprachen nicht mehr den bautechnischen und energetischen Anforderungen. Während die Schule ab 2020 grundsaniert werden konnte, war die Halle aufgrund der baulichen Mängel abbruchreif. Die Fasnacht 2020 wurde nochmals ausgiebig in der alten Halle gefeiert, wenige Tage später kam der Abrissbagger.
Der Abschied war mit Wehmut verbunden. Schöne Erinnerungen waren mit dem alten Gemäuer und insbesondere mit dem viel betanzten Holzschwingboden der Halle verbunden. Viele ehrenamtliche Stunden sind damals auch in den Bau des nicht mehr zu haltenden Kleinhallenbades im Keller der Halle geflossen.
Altdorf freut sich aber jetzt über das neue baulich gelungene Ensemble mit Schulhaus, Halle, TTC-Gebäude samt Außengelände. Die Planungsgrundlage für die Halle stammt aus der Feder des damaligen Stadtbaumeisters Maximilian Bauch. Diese fußt auf einem im Wesentlichen eingeschossigen Bau ohne Keller mit separatem Gymnastikraum. Nur die Heizung unter der fest eingebauten Bühne befindet sich unter Straßenniveau.
Wesentliche Bauteile sind aus Holz. Entschieden hat sich der Bauherr für ein umweltgerechtes Heizungssystem mit Pelletheizung sowie einer Wärmerückgewinnung bei der Lüftungsanlage. Modifiziert und umgesetzt wurde der Plan vom Architekturbüro Schaudt und Lamprecht mit der Architektin Kim Hoefer. Von allen Seiten wird die sehr gute Kooperation zwischen Verwaltung, Vereinsgemeinschaft und Bauleitung in der Phase des Hallenbaus gelobt.
Gekostet hat die Halle rund fünf Millionen Euro. Zuschüsse flossen in Höhe von 1,14 Millionen Euro. Die Vereine waren eng in die Planung und Ausführung eingebunden. Hierbei wurden auch Kompromisse umgesetzt. „Dies hat auf jeden Fall die Identifizierung mit dem Neubau gefördert", so Ortsvorsteher Andreas Kremer. mo