ENDINGEN. 1972 legten Ruth und Roland Baecke mit zwölf Beschäftigten den Grundstein für die Hans Oetiker Metallwaren- und Apparatefabrik GmbH in Endingen. Die heute weltweit operierende Oetiker-Gruppe mit Sitz im schweizerischen Horgen expandierte damit nach Deutschland. 50 Jahre später sind bei Oetiker Deutschland in Endingen 280 Mitarbeiter beschäftigt.
Am Samstag, Unternehmen und lädt von 11.30 bis 18 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Geboten werden Betriebsrundgänge, Food Trucks, Bewirtung und ein Kinderprogramm. 9. Juli, feiert das sein 50. Jubiläum
Die Firma Oetiker ist mit ihren Produkten allgegenwärtig im täglichen Leben, auch wenn das wohl kaum jemandem bewusst ist. Wenn der Wasserhahn oder der Gartenschlauch aufgedreht oder die Kaffeemaschine eingeschaltet wird, beim Arzt oder im Krankenhaus, im Auto sowieso, aber auch im Keller an der Waschmaschine oder an der Bierzapfanlage - überall kommt Oetiker-Technologie zum Einsatz. In der Fahrzeugtechnik und der Industrie, bei der Ernährung und erst recht in der Medizintechnik geht es ganz maßgeblich um sichere, haltbare Verbindungen von Schläuchen, Manschetten und Bauelementen. Dafür sorgt die Firma Oetiker mit Verbindungslösungen wie Klemmen, Schellen und Ringen.
Den Grundstein für die weltweiten Erfolge legte Firmengründer Hans Oetiker, der 1942 im Alter von 24 Jahren am Zürichsee in der Schweiz eine kleine Werkstatt gründete. Er entwickelte zahlreiche Verbindungslösungen und ließ sich 1951 die erste sogenannte ,,Ohrklemme" der Welt patentieren. Seine Tochter Ruth und ihr Mann Roland Baecke bauten ab 1972 den Oetiker-Standort am Kaiserstuhl auf.
Heute steht Oetiker weltweit für eine Vielzahl an Verbindungslösungen und als Lieferant für die gesamte Automobilindustrie ganz weit oben. Doch das Unternehmen liefert auf Wunsch auch Montagelösungen wie elektronisch geregelte pneumatische Zangen, Montagewerkzeuge oder Handzangen und Testgeräte. Die Kundenliste des Unternehmens liest sich wie das Who's who der nationalen und internationalen Industrie. Viele Industriebetriebe könnten nicht arbeiten ohne die Verbindungstechnologie von Oetiker im Maschinenbau, in Schiffen, in Nutz- und Industriefahrzeugen wie Traktoren, Lastwagen und Bussen, in der Antriebstechnik und dem Insassenschutz bei Personenwagen, im Nahrungsmittel- und Getränkebereich, in der Medizin, der Landwirtschaft, im Haushalt und im Zubehörmarkt. Bauteile und Systeme perfekt miteinander zu verbinden, das ist die Kernkompetenz von Oetiker. Auch die E-Mobilität ist auf zuverlässige Verbindungen angewiesen, ob bei der Antriebstechnik, der Elektrik oder der Ladeinfrastruktur, betont Geschäftsführer Ralph Hengstler.
Bei Oetiker in Endingen werden Klemmen und Ringe aus Rohr hergestellt sowie Klemmen und Schellen aus Bandstahl. Jede Klemme, die Endingen verlässt, wird exakt geprüft, ebenso das Eingangsmaterial. Der sicherheitskritische Einsatz der Produkte erfordert eine ,,Null-Fehler-Kultur". Viele Maschinen für die Produktion wurden bei Oetiker selbst entwickelt und auch gefertigt. Gearbeitet wird im Dreischichtbetrieb.
Im Werk 1 in Endingen ist die Produktion, der Werkzeugbau, die Anwendungsentwicklung, die Elektrowerkzeugentwicklung und die Verwaltung untergebracht, in Werk 2 an der Wöllinger Straße Vertrieb, Lager und Logistik. Sage und schreibe knapp 460 Millionen Klemmen und Ringe verließen 2021 das Werk in Endingen, Oetiker Endingen ist mit 20 Prozent am Umsatz der Oetiker-Gruppe beteiligt. rsz