Jahre war das Albaneum als Haus der Kirchengemeinde in Betrieb, dabei aber „immer offenen für viele andere Veranstaltungen“, berichtet Pfarrer Gerhard Disch, Leiter der Seelsorgeeinheit Bad Krozingen-Hartheim. Hier tagte der Gemeinderat, in den Anfangsjahren wurde hier sogar geturnt. Der fehlende Brandschutz war es letztlich, der schon 2015 klar machte: So geht es nicht weiter. Nach umfangreichen Überlegungen, ob Sanierung oder Neubau, entschloss man sich 2018 schließlich für Ersteres. Eine Entscheidung, die Unterstützung fand. Großzügige Unterstützung durch das Ordinariat für das rund 3,5 Millionen Euro teure Vorhaben gab es laut Pfarrgemeinderatsvorsitzender Christiana Schmidt: „Ein Beleg für das Vertrauen in den Standort“, findet sie. Architektin Carmen Albanbauer von Fünfgeld Architekten plante die sorgfältige und behutsame Neu- und Umgestaltung des beliebten Bad Krozinger Treffpunktes. „Die Aufgabe war, das Haus wieder zukunftsfähig zu machen“, erklärt sie. Dafür waren sowohl außen als auch innen umfangreiche Maßnahmen notwendig. Augenfällig ist der neue Eingang hin zur Kirchenseite. Hier laden an schönen Tagen auch Sitzstufen zum Verweilen ein. Gerade in Hinsicht auf die zukünftige Entwicklung des Rathausplatzes eine durchdachte Lösung.
Die Haustechnik wurde komplett erneuert, von Sanitär und Lüftung bis Medientechnik und Beleuchtung. Die Energieversorgung des Gebäudes wurde ebenso modernisiert wie die Akustik in dem großen Gemeindesaal. „Das war uns hier schon immer ein Anliegen“, so Disch. Zudem hat der Adolf-Kolping-Saal gleich zwei neue Leinwände und moderne Bühnentechnik spendiert bekommen.
„Barrierefreiheit war ebenfalls ein großes Thema“, ergänzt Albanbauer. Dafür wurde ein Aufzug eingebaut und die Türen verbreitert. Alle öffentlich zugänglichen Räume sind somit jetzt barrierefrei erreichbar. Eine Akustikschleife sorgt außerdem im Gemeindesaal dafür, dass Menschen mit einem Hörgerät sich direkt auf die Mikrofonanlage zuschalten können.
Ein weiteres großes Thema bei der Sanierung war die Multifunktionalität: Sowohl der große Gemeindesaal im Erdgeschoss als auch der größte Gruppenraum im Untergeschoss sind durch geschickt angebrachte Trennwände aufteilbar und sind so vielseitig zu nutzen. Ein Fakt, der den Bauherren wichtig war, wie Pfarrer Gerhard Disch unterstreicht. Denn, wie eine Evaluation im Vorfeld der Baumaßnahmen ergab, weltliche und geistliche Nutzung liegen etwa hälftig. „So haben wir gleichzeitig auch die Kapazität erhöhen können“, erklärt Disch. Auch die vier Gruppenräume im Erdgeschoss wurden geöffnet. Mehr Licht und moderne Oberflächen sorgen für eine angenehme Umgebung. Archive ergänzen die Räume und erleichtern die Nutzung durch verschiedene Gruppen und Vereine.
Und als Extra erlauben ausklappbare Garderobenstangen im Flur bei Veranstaltungen ein strukturiertes Unterbringen von Mänteln und Jacken. clk