Der Concept Store tausend & eins aus Staufen präsentiert eine eigene Kollektion namens „Courage“. Inhaberin Helga Pekker will damit ein Zeichen für starken Einzelhandel und gegen die Schnelllebigkeit der Modebranche setzen.
Denn Schönheit braucht Zeit, davon ist Helga Pekker überzeugt. Für die erste eigene tausend & eins Kollektion arbeitete sie mit der Designerin Sophie Boutel aus Auggen zusammen. Die Stückzahlen sind limitiert.
Was passiert, wenn Schönheit in Ruhe erblühen kann? Wenn sich Kreativität im eigenen Tempo entfalten darf? Wenn Ideen und Entwürfe sich ohne Termindruck entwickeln? Diese Fragen standen auf einmal im Raum, als Helga Pekker und Sophie Boutel zusammentrafen und ins Gespräch kamen.
Courage für Weiblichkeit
Aus den Fragen entstand ein Mode-Experiment, für das Helga Pekker den Rahmen schuf. Ihr Concept Store bietet das passende Ambiente für die Entfaltung der Idee. Die komplex-floralen Muster der Kollektion, die mit einem Kontrast von großflächigen und filigranen Elementen spielen, stammen von Sophie Boutels Designstudio „filasophie“. Sie entwirft sie in klassischer Handarbeit – und versteckt kleine, liebevoll-positive Botschaften in den kunstvollen Textilbildern. Das Motto lautet: Courage.
„Wir wollen Frauen zu Weiblichkeit und femininer Eleganz ermutigen“, sagt Helga Pekker. „Jede Faser der Courage-Stücke soll davon durchdrungen sein. Sie sollen von der Gestaltung über die Herstellung bis zur Präsentation im Laden mit Herzblut und Freude angefüllt sein.“
Limitierte Kollektion, nachhaltige Produktion
Die feine, kleine Kollektion besteht aus einem Rock mit passendem Oberteil und Accessoires im selben Stil. Alle sechs Wochen soll es ein neues Design geben, in einer kleinen zweistelligen Stückzahl. Zu jedem Rock gibt es ein Zertifikat im selben Design. „Mit dem Kauf wird man Mitglied im exklusiven Club Courage“, sagt die Inhaberin lächelnd. „Die Resonanz auf unsere erste Kollektion vor vier Wochen war überwältigend. Nach einer Woche waren wir fast ausverkauft, unsere Kundinnen lieben die Röcke. Außerdem haben wir viel Lob für den Mut zum Projekt und für seine Regionalität bekommen.“
Der hochwertige Stoff wird in Italien gewebt und bedruckt. Die Herstellung der Kleidungsstücke erfolgt direkt in der Region. Um Ressourcen zu schonen und Abfall zu vermeiden, werden die bedruckten Stoffbahnen fast vollständig verwertet: Aus den Randstücken entstehen die Accessoires, die das Outfit abrunden.
Wertschätzung statt Hektik
„Ich liebe die Arbeit mit Mustern, Farben, Stoffen und Schnitten“, erzählt Sophie Boutel über sich und ihre Erfahrungen in der Modebranche. Sie hat als Designerin und Produktmanagerin an zahlreichen Kollektionen für namhafte Modemarken mitgewirkt. „Leider herrscht dort ein enormer Zeitdruck, weil ständig neue Ware auf den Markt gelangen muss. Dieser Druck steht für mich im Kontrast zu dem schönen Produkt, welches wir herstellen.“ Deshalb gehören für Helga Pekker auch die Aufmerksamkeit und die Wertschätzung für die Menschen, die am Projekt beteiligt sind, zur Schönheit der Courage-Kollektion: „Die Stücke entstehen in einer Atmosphäre der Freude an einer schöpferischen und entspannten Zusammenarbeit.“
Ein Einzelhandelsgeschäft in einer Kleinstadt mit eigener Modekollektion – das ist nicht nur selten, sondern soll auch ein Zeichen setzen gegen den Trend des Ladensterbens in den Innenstädten. Helga Pekker glaubt an die Stärken des inhabergeführten Einzelhandels: „Bei uns findet man das Besondere – sowohl bei der Ware als auch bei den Mitarbeiterinnen, die die Kunden engagiert und individuell beraten.“ Die nächste Kollektion wird am 5. Oktober präsentiert.
