Der Gang zum Bestatter ist oft mehr Müssen als Wollen umso wichtiger ist es da, dass die Trauernden sich geborgen und aufgehoben fühlen. Petra Roser ist seit rund 20 Jahren Bestatterin, und macht ihren Beruf ,,mit Herz", denn der ist gleichzeitig auch ihre Berufung, wie sie unterstreicht.
Roser übernahm nach langen Jahren im Bestattungshaus Zepp-Höfler-Spittler schließlich 2019 das Traditionsunternehmen mit Filialen in Opfingen, Heitersheim, Breisach und seit neuestem auch in Mülheim. Nun wurde das Haupthaus in der Grabenstraße in Bad Krozingen aufwendig saniert und umgestaltet. Bei einem Tag der offenen Tür kann man sich die neuen Räumlichkeiten am kommenden Sonntag, 9. Oktober, von 12 bis 18 Uhr, selbst anschauen.
Komplett neu ist die Aufteilung in den beiden verbundenen Gebäuden nach rund zwei Jahren Umbau. ,,Man kommt nun nicht mehr wie früher direkt in die Ausstellung, sondern betritt erst einmal den Empfangsbereich", erklärt Roser ihr Konzept. Gerade Trauernde müssten nicht als erstes Särge oder Urnen sehen, wenn sie ins Bestattungshaus kämen, findet sie.
Das dunkle Holz der ehemaligen Räumlichkeiten ist nun hellen Wänden, geschwungenen Formen und viel indirekter Beleuchtung gewichen. ,,Unsere Kunden sollen sich hier wohl und angenommen fühlen", so Roser, ,,und nicht so schnell wie möglich wieder raus wollen."
Zusätzlich stehen jetzt auch zwei Besprechungsräume, ein kleiner – „unser Kaminzimmer“ – und ein größerer zur Verfügung. Dort können alle Details und Wünsche gemütlich und in aller Ruhe besprochen werden. Die Büros für die Angestellten sind nun separat und vom Kundenbereich getrennt.
Auch die Ausstellung hat sich verändert. Dort sind nun nur noch wenige, dafür ausgewählte Särge und Urnen zu sehen. ,,Mit Rolf Rhino aus Schlatt habe ich einen Architekten gefunden, der das wunderbar umgesetzt hat", erklärt Roser. Auch den Handwerkern will sie danken: ,,Das lief alles ganz wunderbar, immerhin haben wir alles während des laufenden Betriebs umgebaut."
Das moderne Umfeld trägt der zunehmenden Veränderung des Berufsbilds Rechnung. Denn die Aufgaben von Bestattungsinstituten haben sich in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr erweitert: „Wir begleiten unsere Kunden komplett durch die schwere Zeit, übernehmen alle Aufgaben und organisieren, was nötig ist", so Roser.
Persönlich und individuell wünschen sich viele ihre Trauerfeier, doch informieren sich die wenigsten im Vorfeld. Das findet Roser schade. Umso wichtiger ist ihr deshalb auch der Tag der offenen Tür. Dabei können die Besucher nicht nur die neuen Räume in Augenschein nehmen, sondern auch ganz unverbindlich und ohne Druck einen Einblick in die Arbeit von Bestattern bekommen.
Roser ist als Quereinsteigerin in die Bestatterbranche gekommen, hat nach langen Jahren im Beruf die Ausbildung nachgeholt und nun auch noch ihren Meister gemacht: - ,,Damit bin ich eine von wenigen Frauen in der Region." Und vor allem kann sie nun selbst ausbilden. Eine Auszubildende hat sie frisch übernommen, eine weitere ist gerade noch mittendrin - Nachwuchssorgen hat Roser also keine.