„Wir planen und bauen, wir kaufen und verkaufen, vermitteln, verwalten, sanieren und modernisieren“, zählt Siegbert Hauser die Dienstleistungen der Familienheim Mittelbaden auf. Doch beim Bauen werde man nun eine Pause einlegen. „Aktuell stimmen die Rahmenbedingungen leider überhaupt nicht“, sagt er und führt hohe Zinsen, hohe Baupreise und kaum Förderungen vom Staat an. 2022 konnte der Bauherr für die drei neuen Mehrfamilienhäuser in Rust noch Bundesfördermittel für den Neubau effizienter Gebäude nach dem KfW-55Standard beantragen und abrufen.
Das Programm wurde jedoch zum 1. Januar 2023 eingestellt. „Es braucht dringend neue Förderanreize für Bund und Land, damit der allgemeine Mangel an Wohnraum gemildert werden kann“, so der geschäftsführende Vorstand.
1230 Mietwohnungen in 84 Häusern gehören der Baugenossenschaft Familienheim Mittelbaden jetzt insgesamt. Sie verwirklichte bereits 2018 am Inneren Ring in Rust zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 18 Mietwohnungen. Weitere 1000 Eigentumswohnungen in Mittelbaden verwaltet sie für Eigentümer. Dazu kommen 16 Gewerbeeinheiten und 505 Garagen im Verwaltungsbestand. Die Qualität der Bausubstanz und der Ausstattung, günstige Preise, eine flächensparende Konzeption bei optimaler Ausnutzung der Wohn- und Grundstücksfläche, ein energiesparendes Gesamtsystem und der Beitrag zum Klimaschutz durch Nutzung alternativer Energien und moderner Brennwerttechnik sind maßgebliche Zielsetzungen der Bauprojekte.
Seit ihrer Gründung im Mai 1949 hat die Baugenossenschaft Familienheim Mittelbaden 5850 Wohneinheiten gebaut, darunter auch viele Eigenheime. Hauptsitz ist in Achern, weitere Geschäftsstellen gibt es in Lahr und Kehl. Zwei Vorstände und 34 Mitarbeitende sind beschäftigt, dazu rund 70 Nebenerwerbstätige in der Hausbetreuung vor Ort. Rund 2100 Menschen, vorwiegend aus dem mittelbadischen Raum, sind Mitglied bei der Genossenschaft, dazu auch Städte, Gemeinden, Kirchengemeinden, Banken, Sparkassen und mittelständische Firmen. Die Bilanzsumme Ende 2023 beträgt rund 71 Millionen Euro.
Von Wolfgang Künstle