Die Versorgung von 45.000 Menschen mit hochwertigem Trinkwasser wird fortan von dieser Zentrale aus gesteuert, die Kosten für das Projekt beliefen sich auf rund vier Millionen Euro. „Wir haben auch beim Thema Wasserversorgung längst die hinter uns Kirchturmperspektive gelassen und arbeiten hier im Süden der Ortenau sehr gut zusammen“, sagte der Ettenheimer Bürgermeister Bruno Metz in seiner Ansprache. Fortan versorgen mehr als 200 Kilometer Wasserleitungen die Bürger in Ettenheim, Ringsheim, Rust, Kappel-Grafenhausen, Mahlberg und demnächst auch in Herbolzheim.
Bereits vor 29 Jahren begann die Zusammenarbeit, in Ettenheim gab es nur schlechtes, teures Wasser in zu geringer Menge, in Ringsheim sah es nicht besser aus. Auf der Gemarkung Rust gab es sehr gute Wasservorkommen, wie Bohrungen des Wasserwirtschaftsamtes ergeben hatten. „Wasser ist ein Allgemeingut und soll gefördert werden, wo es am besten geeignet ist und nicht da, wo gerade das eigene Hoheitsgebiet liegt“, so Metz. „So bedienen sich auch die Seelbacher und Schuttertäler aus den Quellen im Ettenheimer Wald, während wir alle unser Wasser aus Brunnen in den Elzwiesen, im Feinschießen und südlich von Kappel beziehen.“
Diese interkommunale Zusammenarbeit trage zu höherer Professionalität, zu besserer Effizienz und auch zur Kostenersparnis bei. „So können wir unseren Bürgerinnen und Bürgern ein ganz exzellentes Trinkwasser, das wichtigste Lebensmittel überhaupt, in super Qualität und zu erschwinglichen Preisen anbieten.“
Gemeinsam habe man entschieden, die Wasserversorgung in kommunaler Hand zu behalten, um nicht zum Spielball von großen Konzernen zu werden, erklärte Metz. Etliche Pumpwerke, Druckstationen, Übergabebauwerke, Desinfektionseinrichtungen und eine Vielzahl von Hochbehältern seien hierfür erforderlich, hinzu komme ein Leitungssystem von mehr als 200 Kilometern. Die verfügbare Kapazität liegt bei rund 2,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr, der tatsächliche Bedarf beläuft sich auf knapp über zwei Millionen. Somit besteht ein komfortabler Puffer für die Zukunft.
„Die Vorgaben an den Betrieb einer öffentlichen Wasserversorgung sind erheblich in die Höhe geschraubt worden“, erklärte Metz. „Es reicht nicht mehr, einen Wassermeister zu haben, der nach Feierabend mal nach dem Rechten schaut.“
Und so arbeiten derzeit sieben Mitarbeiter in den Räumen des neuen Wasserwerks. Insgesamt können bis zu 15 Personen dort ihren Dienst verrichten. „Möge dieses wichtige Gebäude für die Menschen in der ganzen Region stets ein sprudelnder Quell sein, aus dem die ganze Region verlässlich mit dem wichtigsten Lebensmittel versorgt wird“, schloss Metz.
Der Dank des Bürgermeisters galt dem Ettenheimer Architekturbüro Keienburg, den elf Fachplanungsbüros und den 46 Handwerksbetrieben, die den Bau realisiert haben, sowie Frank Wangler, der seitens der Stadt Ettenheim das Bauvorhaben begleitete und betreute.
Von Wolfgang Künstle