Der Spatenstich für den Neubau des Wasserwerks erfolgte Anfang November 2022, nach einer Rekordbauzeit von 15 Monaten wurde das rund vier Millionen Euro teure Projekt am Freitag vergangener Woche fertiggestellt. Wie auch das Rettungszentrum wurde das Gebäude mit einem hohen Energiestandard geplant und entspricht so dem KfW40-Standard. Verbunden mit einer Grundwasser-Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage auf dem Dach entstand ein Null-Energie-Gebäude. Es produziert rechnerisch genauso viel Strom wie für den Betrieb benötigt wird und dient so als Beispiel für die Nachhaltigkeit in der Stadt. Dank einer Notstromeinspeisung kann das Wasserwerk notfalls auch autark arbeiten.
Um das Aufheizen im Sommer zu verhindern, ist eine Dachbegrünung vorgesehen. Diese wirkt außerdem der Flächenversiegelung entgegen, speichert Niederschläge und reduziert die Auslegung der Versickerungsanlage auf dem Grundstück. Eine Betonkernaktivierung in der oberflächenfertigen Bodenplatte wirkt sich kostenmindernd aus und hilft zusätzlich durch den Einsatz des Grundwassers, die Temperaturen im Sommer zu reduzieren.
Das dreiteilige Wasserwerk hat eine Nutzfläche von insgesamt 1200 Quadratmetern. Rund 670 Quadratmeter entfallen hierbei auf Büro- und Sozialräume, 465 Quadratmeter beanspruchen Lagerhalle mit Desinfektion und Waschhalle, weitere 65 Quadratmeter entfallen auf die Werkstatt.
Das in U-Form geplante Gebäude bildet in seiner Mitte einen Betriebshof. Das gesamte Gebäude wurde nachhaltig und ressourcenschonend in Holz-Skelettbauweise errichtet. Ein großzügiger Aufenthaltsbereich befindet sich im Obergeschoss. Er dient ebenso für Weiterbildungen und Versammlungen des Verbands. Die Sozialräume entsprechen mit Schwarz- und Weißbereich den hygienischen Standards. Barrierefreiheit, Einsatz von Holz als Kohlendioxidspeicher, Flexibilität der Nutzungsmöglichkeiten der Räume sowie der Einsatzschadstoff- und wartungsarmer Materialien zeichnen das Gebäude, welches sowohl im gesetzten Zeitplan als auch im vorgegebenen Kostenrahmen errichtet wurde, aus.
Von Wolfgang Künstle