Endlich heißt es wieder ,,Narri, Narro": In Staufen übernehmen in den kommenden Tagen die Narren das Kommando. Mit jeder Menge Brauchtum und einem Programm, das an die Vor-Corona-Zeit anschließt.
Die Staufener Schelmenzunft hat eine lange Tradition. Das bedeutet, dass sie schon viele Krisen überstanden hat und sich immer wieder aufs Neue in die Herzen der Staufener hineinrätscht. So ist und bleibt sie in der Region fest verankert. ,,Die verschiedenen Corona-Lockdowns waren eine harte Prüfung für den alemannischen Narrengeist, aber in diesem Jahr endet diese Prüfung", erklärt Christoph Kern, Zunftschreiber der Schelmenzunft.
Es darf wieder uneingeschränkt gefeiert werden. Manches Häs hat vielleicht etwas mehr Staub angesetzt als gewöhnlich, aber umso freudiger wird es jetzt gebürstet und geputzt. Hier und da wird ein Glöckchen am Schelmenkleid ersetzt und die Schnurrewieb-Schürze wird erwartungsfroh aufgebügelt. Und unter dem Zischen des Bügeleisens hört man Seufzer der Erleichterung: ,,Na endlich, es goht degege!"
Die Zunft ist jedenfalls bestens vorbereitet. „Das ganz Jahr über werden große und kleine Geschichten gesammelt, wird die große und die regionale Politik beobachtet und die Tücke des Alltags notiert, um daraus ein fast fünfstündiges Zunftabendprogramm zu schmieden", weiß Kern, „dabei weiß man nie, ob das, was man sich ausdenkt, am Schmutzige Dunschdig noch Bestand hat."
Am Donnerstag wird bei der Eröffnung auf dem Marktplatz der Vogt mit List und Tücke aus dem Rathaus gelockt. Beim fünffachen ,,Item" werden die Zunftgebote von 1449 über den Marktplatz schallen. Ab 17 Uhr geht's dann zur Fasnet in der Zunftscheuer. Freitag und Samstag finden die beiden großen Zunftabende in der Belchenhalle statt. Am Sonntag treffen sich die Kinder um 14.11 Uhr am Kronenbrunnen und ziehen gemeinsam zum Kinderfest in die Belchenhalle.
Viele originelle Ideen sieht man bei der Kostümprämierung am Sonntagabend um 23 Uhr in der Zunftscheuer. Der Montag gehört den „Superhelden", denn das ist in diesem Jahr das Motto, wenn es beim Montagsmarkt rund um den Marktplatzbrunnen brummt und summt. Allerlei Attraktionen für Jung und Alt sowie Essen und Trinken werden geboten. Und Dienstagnacht wird unter einer Flut von Tränen die ach so junge Fasnet schon wieder verabschiedet. Bei der mitternächtlichen Verbrennung wird sie in Schall und Rauch aufgehen.
Auch die Gastronomie ist wieder mit dabei: In vielen Gasthäusern in der Stadt kann endlich wieder ohne Einschränkungen gefeiert werden.
Zwischen diesen Höhepunkten gibt es viele weitere Attraktionen, die man unter schelmenzunft.de nachlesen kann. Schelmo Narro!