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Verlängerung der Stadtbahn in Freiburg: Mehr Fahrgäste, mehr Grün, mehr Raum für Radler

Mi, 14. Juni 2023

Anzeige Die neue Stadtbahnstrecke Waldkircher Straße wird am Mittwoch, 14. Juni, in Freiburg eröffnet. Der Neubau erlaubt, dass auch neue Arbeitsplätze eröffnet werden

Ab dem 14. Juni verkehrt die Linie 2 auf der neuen Strecke. FOTO: PATRICK SEEGER/STADT FREIBURG

Mehr als zwei Jahre hat die Großbaustelle den Freiburger Norden in Atem gehalten, jetzt darf am 14. Juni mit der Einweihung aufgeatmet werden: Die Stadtbahnstrecke wurde von der Komturstraße in die Waldkircher Straße verlegt.

Das Ziel bestand darin, mit der neuen Trasse das Wohn- und Gewerbegebiet auf dem ehemaligen Güterbahnareal, Freiburgs aktuell größte städtebauliche Entwicklungszone mit rund 4000 Einwohnern und 4000 Arbeitsplätzen, besser an die Stadtbahn anzuschließen.

„Was vor rund zweieinhalb Jahren mit ersten Arbeiten rund um die Brücke über den Roßgäßlebach begann, konnte im Mai mit letzten Arbeiten an der Oberleitung und an der Steuerungstechnik beendet werden: Mit Betriebsbeginn am 14. Juni geht die Stadtbahn in der Waldkircher Straße planmäßig in Betrieb“, verkündet Stephan Bartosch, Vorstand der Freiburger Verkehrs AG (VAG).

„Das Projekt ist planmäßig verlaufen“, bestätigt Peter Schley vom Garten- und Tiefbauamt, Abteilung Verkehrswegebau. „Allerdings kamen bei diesem Projekt zum Üblichen solche Umstände wie die Corona-Maßnahmen, der Ukraine-Krieg und dadurch bedingte Lieferschwierigkeiten und auch die Hitzetage im Sommer 2022 hinzu“, blickt Schley zurück. „Weiterhin mussten in den Gesamtablauf die Projekte, Umbau Wendeschleife Hornusstraße und der Ausbau der Rad-Vorrang-Route FR 3 in der Friedhofstraße integriert werden.“

Die fast 70 Jahre alte Stadtbahntrasse in der Komturstraße stammte aus der Nachkriegszeit. Sie befand sich zum einen in einem schlechten baulichen Zustand mit maroden Gleisen und entsprach nicht den heutigen Anforderungen an Attraktivität und Sicherheit. Zum anderen bot sich eine Verlegung in die Waldkircher Straße im Zuge der Entwicklung des Güterbahnhofgeländes an.

Bei einer ausführlichen Prüfung der Möglichkeiten einer Erneuerung der Gleise und der Haltestelle wurde deutlich, dass es aufgrund der engen räumlichen Verhältnisse in der Komturstraße nicht möglich gewesen wäre, die Stadtbahn mit einem eigenen Gleiskörper auszustatten. Für breite, barrierefreie Haltestellen wäre dort ebenfalls kein Platz gewesen. Dies alles entsprach nicht den Qualitätsanforderungen, die die VAG ihren Fahrgästen anbieten will.

Mit der neuen Streckenführung wurde die Trasse von den Fachleuten des Garten- und Tiefbauamts in der Schwerachse der Bebauung“ angelegt, sodass auch die Anwohner der Komturstraße nur geringfügig längere Wege zur nächsten Haltestelle haben.

In der Waldkircher Straße entstand eine überwiegend auf eigenem Gleiskörper geführte Stadtbahntrasse. Das grüne Rasengleis sieht nicht nur schick aus, sondern schluckt auch Lärm und Vibrationen, außerdem kann Regenwasser versickern. Die neue Trasse ist in vielerlei Hinsicht ein wesentlicher Fortschritt. Lediglich zwischen der Karlsruher und der Zähringerstraße reicht der Platz nicht aus - hier teilen sich Stadtbahn und Autos die Fahrstreifen. Die beiden neuen Haltestellen am Zollhallenplatz und an der Eugen-Martin-Straße wurden nach neuestem Standard barrierefrei angelegt.

Die Gesamtbaukosten einschließlich Stadtbahn, Rad- und Fußwegen, Straße und Brückenerweiterung beliefen sich wie geplant auf rund 20 Millionen Euro.

„Mit der Stadtbahn in der Waldkircher Straße wird die Erschließung des Stadtteils Brühl-Beurbarung, insbesondere aber auch des städtebaulichen Entwicklungsgebiets auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal auf eine neue Ebene gehoben“, zieht VAG-Vorstand Oliver Benz Bilanz. Die Stadtbahn als Rückgrat des Mobilitätskonzeptes für das Quartier werde zudem ergänzt durch vier weitere Frelo-Stationen und Fahrradabstellanlagen. „Das Neubauareal wird von der VAG überdies zusätzlich auch noch durch einen Abholservice per Telefon erschlossen. Für Firmen im Güterbahnhofareal bietet die VAG außerdem eine Mobilitätsberatung an, um beim Umstieg auf nachhaltige Mobilität zu unterstützen.“ (Kontakt: mobilberatung@vagfr.de)

Von Nicola Hugel

Zeitplan und Meilensteine

5. Februar 2019
Satzungsbeschluss

1. April 2020
Finanzierungszusage durch das Land Baden-Württemberg

April 2020 - Frühjahr 2021
Neuordnung der Ver- und Entsorgungsleitungen

► September 2020 - Mai 2021
Neubau Roßgäßlebachbrücke

Ende März 2021
Beginn der Tief-, Gleis- und Straßenbauarbeiten (vier Bauabschnitte)

ab Februar 2023
Fertigstellung der technischen Gewerke (z. B. Fahrleitung, Elektroinstallation usw.), Schulungsfahrten

14. Juni 2023
Inbetriebnahme


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