Produziert wird auf rund 400 Quadratmetern im Erdgeschoss, und auf einer Fläche von 120 Quadratmetern ist die Möbelausstellung zu sehen. Gefertigt werden Massivholzmöbel, vorwiegend aus dem Holz der Zirbenkiefer, die Jarusch aus Österreich bezieht. Aber auch heimische Massivhölzer werden verarbeitet. Die Ausstellung gibt einen Eindruck der individuellen Fertigung; aber auch Schneidbretter aus Zirbenholz, sowie Zirbenöl, Zirbenkissen- und Seife sind erhältlich. Das Schlafsystem Pro Natura wird ebenfalls präsentiert.
Gegründet hat Jarusch seinen Betrieb 1999 im Elternhaus in Schollach. Zwei Jahre später zog er nach Neustadt in das Zipfelhisli an der Jostalstraße und vergrößerte sich 2008 mit einem weiteren Umzug in die Räume in der ehemaligen Schmiede Fehrenbach in Rötenbach. Im Mai 2019 brannte die dortige Werkstatt ab und wurde nicht wiederaufgebaut.
Die Hilfsbereitschaft und menschliche Zuwendung, die er nach dem Brand erfuhr, beeindrucken Jarusch noch heute und stärkten ihn nach eigener Aussage für den Neuaufbau. Zwei Schreinerkollegen stellten ihm ihre Werkstätten zur Verfügung, ein anderer bot seinen Montagewagen an. So konnte Jarusch seine Angestellten weiterbeschäftigen und Maschinenarbeiten ausführen. Frank Tritschler, Chef der feinmechanischen Fabrik, die einst im Unterdorf von Bubenbach angesiedelt war, machte Jarusch ein Angebot zur Anmietung des Gebäudes und half ihm bei der Reinigung und schreinergerechten Umwandlung der Räume. „Ohne ihn hätte das so nicht geklappt,“ sagt Jarusch. Die Anfänge im neuen Betrieb lagen für ihn in der Handarbeit, zunächst wurde ohne Maschinen gefertigt, denn die hatten lange Lieferzeiten. Auch der Ausbau erfolgte in Eigenarbeit mit Handwerkszeug. „Jetzt habe ich die Betriebsgröße zur optimalen Arbeit, einen Traumbetrieb“, so Jarusch zufrieden und ist überzeugt: „Nach Schlechtem kommt immer etwas Gutes.“
Georg Jarusch ist in Deutschland geboren, hat aber die österreichische Staatsbürgerschaft. Sein Vater kam 1958 als Holzfäller von Österreich nach Deutschland, um einen Schneebruch aufzuarbeiten, und blieb im Lande. Nach seiner Tischlerlehre und zwei Gesellenjahren in Neustadt lebte und arbeitete Jarusch zwei Jahre in Tirol, wo er die Vorzüge der Zirbenkiefer kennenlernte. So spezialisierte er sich auf dieses Holz, lange bevor es im Trend lag, wie er lachend berichtet. Rund 30 Kubikmeter Zirbenholz verarbeitet Jarusch jährlich.