Beginn der Veranstaltung im Landgasthof Frohe Einkehr in Merzhausen ist am heutigen Donnerstag, 14. März, um 18.30 Uhr. „Wir sind gut aufgestellt“, freut sich Innungsobermeister Bernd Schwär. Die 75 Mitgliedsbetriebe erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 60 Millionen Euro.
Ob Möbelstücke, Küchenbau, Einbauschränke, Fenster oder Fassadenelemente, Restaurierungen, Treppenbau oder das Realisieren von Tiny-House-Projekten: Das Schreinerhandwerk ist so vielfältig wie seine Auftraggeber. Dazu gehören neben Privatpersonen und Unternehmen im Einzugsgebiet der Freiburger Innung auch die Stadt Freiburg, die Universität sowie ansässige Krankenhäuser.
„Die Auftragslage ist gut“, versichert Bernd Schwär, „selbst wenn Mehrkosten für Verbände und steigende Löhne den Haushalt drücken.“ Auch die Mitgliederzahl der Innung kann sich sehen lassen. Waren es vor einigen Jahren nur 48 Mitglieder, so ist die Zahl jetzt wieder auf 75 gestiegen. „Es könnten aber noch mehr sein“, wünscht sich Schwär. Es gebe immer noch viele Betriebe, die nicht Innungsmitglied sind; insbesondere junge Betriebe seien oft überzeugt, dass sie ihre Probleme alleine meistern können. „Aber auch diese kommen mit uns in Kontakt, spätestens wenn sie ausbilden und dann an der Gesellenprüfung teilhaben müssen. Dadurch wurde schon so manchen klar, welche Vorteile der Zusammenschluss in der Innung mit sich bringt“, so der Schreinermeister.
Das Thema Ausbildung beschäftigt die Schreinerinnung intensiv. „In diesem Jahr haben wir 35 Anwärter für die Gesellenprüfung“, kündigt Schwär an. Während manche Gewerke inzwischen so klein geworden sind, dass Freiburg als Ausbildungsort zugunsten von Landesklassen aufgegeben werden musste, stehen die Schreiner hier gut da. Mit 15 bis 30 Auszubildenden pro Jahr lernen in der Freiburger Friedrich-Weinbrenner-Schule Auszubildende aus der Stadt und dem Umland ihr Handwerk. Obwohl Freiburg als Ausbildungsstandort gesichert und die Schule modern ausgestattet ist, drückt Schreinermeister Schwär in Sachen Ausbildung ein wenig der Schuh. Der Grund: die Umstellung auf Blockunterricht. Dadurch fehlen die Lehrlinge bei zwei Blöcken von jeweils vier bis sechs Wochen pro Jahr lange Zeiten am Stück in den Betrieben. Rechnet man dann noch etwa eine Woche pro Jahr für die überbetriebliche Ausbildung und die Urlaubszeiten dazu, seien das eine Menge Fehlzeiten. Demgegenüber stehe aber natürlich der Vorteil eines gestrafften und besser organisierten Unterrichts.
Neu im Ausbildungsverlauf sei der Bau eines Möbelstücks im zweiten Lehrjahr. Dieses „Zwischenstück“ vor dem Gesellenstück fertigen die Lehrlinge aus nur 1,2 Quadratmeter Plattenmaterial an. So entstehen etwa kleine Schränkchen oder Regale, wahlweise in der Schule oder im Ausbildungsbetrieb. Wichtig sei in jedem Fall eine gute Kooperation zwischen den an der Ausbildung beteiligten Organisationen, fasst Obermeister Schwär zusammen.
Mit Vorfreude blickt er dem Jubiläumsjahr 2026 entgegen, in dem die Schreinerinnung Freiburg 200 Jahre jung sein wird. Man plant für den Sommer 2026 eine Sonderausstellung zum Thema „200 Jahre Holzmaterialien für das Schreinerhandwerk“ sowie eine Mitgliedervorstellung.
Von Nicola Hugel