Das neue Rettungszentrum der Stadt Elzach am südlichen Ortseingang gilt als ihr bislang größtes Investitionsobjekt. Es vereint - in gänzlich anderer Dimension als bisher - das Feuerwehrgerätehaus der Abteilungswehr Elzach und die Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes im oberen Elztal. Nach zweijähriger Bauzeit ist es jetzt fertig gestellt. Am Freitag wird das Zentrum im Beisein geladener Gäste offiziell eröffnet.
Der Neubau basiert auf dem Sieger-Entwurf eines Architektenwettbewerbs aus dem Jahr 2018. Er hatte die Schaffung eines zukunftsfähigen Einsatzzentrums mit schneller Alarmbereitschaft durch seine Nähe zur B 294 zum Ziel. Das Zentrum liegt auf dem Sauter-Areal, einem primär dafür erschlossenen Baugebiet, wo es zwischen Weiler Straße und Yacher Bach errichtet wurde. Das dort vorgefundene Schwemmland erforderte anfangs eine aufwändige Baugründung auf Bohrpfählen und Fundamentbalkenrosten. Darauf entstanden ist auf rund 7500 Quadratmeter Grundfläche ein Rettungszentrum, das in einer L-Form Seitenlängen von 65 und 42 Meter aufweist. In dem Massivbau aus Beton wurden für das DRK 273 und für die Feuerwehr fast 2000 Quadratmeter Nettoraumfläche geschaffen.
Im Gebäude an der Weilerstraße verfügt die DRK-Rettungswache des Kreisverbandes künftig über zwei Garagen für Notarzt- und Rettungswagen sowie ein Medikamenten- und Materialdepot. Für Einsatzpersonal und Notarzt stehen ein Aufenthaltsraum mit Küche, Sanitär- und fünf Ruheräume zur Verfügung. Die Feuerwehr hat im Erdgeschoss zur Hofseite hin ihre Funkzentrale, den Lagebesprechungs- und davor einen Bereitschaftsraum mit Küche. Im Obergeschoss befinden sich der Schulungssaal der Wehr, ein Ausbildungsraum für die Jugendfeuerwehr, Archiv sowie Büros für Kommandanten und Zugführer. Alle Raumgrößen waren dabei zwingend vorgeschrieben.
Das Gebäude auf der Hofseite wird dominiert von der langen Garagenhalle für neun Feuerwehrfahrzeuge, die über den großen Vorplatz ausrücken. Jeder Stellplatz ist dort mit einer Abgasabsauganlage versehen. Rückwärtig schließen sich zwei Geschosse an. In ihnen befinden sich die beiden getrennten Mannschaftsumkleiden mit 106 Doppelspinten für Einsatzkleidung und Privatsachen. Dazu kommt der technische Bereich. Zu ihm gehören Atemschutzwerkstatt mit Befüllanlage der Atemluftflaschen, Schlauchwaschanlage mit Edelstahlbecken, Funkwerkstatt und Kleiderwaschanlage sowie das Büro des Gerätewarts. Und an der Stirnseite schließt sich noch ein rundum anfahrbarer Waschplatz für alle Großfahrzeuge an.
Im Obergeschoss werden große Lagerflächen bereitgehalten. Beheizt wird das Zentrum klimaneutral von der Nahwärmegenossenschaft; in der Fahrzeughalle sind spezielle Gebläse-Lufterhitzer installiert. Zwei Lüftungsanlagen, eine auf dem Dach, versorgen in zwei Kreisen die 1300 Kubikmeter umbauten Raum. Ein Beitrag zur Ökologie und Ausgleich für die Flächenversiegelung ist die zu 70 Prozent erfolgende Begrünung des Flachdachs. Die Restfläche wird für Photovoltaik zur Deckung des Eigenstrombedarfs genutzt. Und zur Sicherheit ist auch ein Notstromaggregat vorhanden.
,,In dem neuen Zentrum mit den Werkstätten ist nun alles an einem Ort", sagt Abteilungskommandant Joachim Gäßler. Zusammen mit seinen 79 Kameraden und fünf Feuerwehrfrauen freut er sich auf den schrittweisen Umzug vom bisherigen, viel zu klein gewordenen Standort in der Freiburger Straße. Lange hat die Wehr darauf gewartet. Schon 2006 war die örtliche Feuerwehrreform mit der Zusage eines neuen Standorts verbunden worden; 2014 gelangte der Neubau in den fünfjährigen Feuerwehrbedarfsplan und im Januar 2021 war endlich Baubeginn.
Die Kosten für das nun fertige Rettungszentrum belaufen sich auf 8,6 Millionen Euro, teilt Bauamtsleiter Tobias Kury mit. Davon hat die Stadt Elzach nach Abzug aller Zuschüsse noch rund 6,1 Millionen Euro selbst zu tragen. Der DRK-Kreisverband beteiligt sich mit 1,13 Millionen Euro; vom Land wird er dafür mit 90 Prozent bezuschusst.
ban