Das Gesicht hinter der Patisserie ist Christina Kastner. Sie hat im Sommer ihren Meister im Konditorhandwerk abgelegt und jetzt seit dem 2. November den Traum von der Selbstständigkeit wahr gemacht. Trotz der langen Arbeitstage wirkt Kastner nicht gestresst: „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und gehe mit Leidenschaft an meine Arbeit“, sagt die frisch gebackene Meisterin.
Um ihren Traum wahr zu machen, erhielt sie tatkräftige Unterstützung von ihren Eltern, die in der Wiehre keine Unbekannten sind: Ihnen gehört die gegenüberliegende Metzgerei Kindle ebenso wie das Haus, in dem sich nun die Patisserie befindet. Nachdem zum Jahresende 2022 die Buchhandlung Klingenberg ausgezogen war, waren die Geschäftsräume im Erdgeschoss frei.
Doch bevor Kastner loslegen konnte, stand erst einmal der Umbau an: Ladenbau Kramer übernahm die Federführung für Einrichtung und Beleuchtung des Verkaufsraums mit kleinem Café, und Maler Steiert sorgte für eine farbliche Wand- sowie Deckengestaltung inklusive Stuckelementen. Die Backstube direkt neben dem Verkaufsraum hat der Großküchenservice GKS eingerichtet.
Perfekt ausgestattet legt Christina Kastner nun morgens um 5 Uhr mit dem Backen los-jeden Tag sechs verschiedene wechselnde Kuchen und zum Wochenende manchmal mehr. Die Kuchen werden täglich frisch gebacken. Dazu kommen insgesamt sieben verschiedene Törtchen, für die viele Komponenten eingefroren sein müssen, „denn das Törtchen muss kalt sein, damit es überzogen werden kann“, erklärt die Konditormeisterin den Schaffensprozess. Der Arbeitstag geht rund um die Uhr bis fünf Uhr abends.
Kastners Lieblingstörtchen ist derzeit Feige-Mascarpone, ihr Lieblingskuchen ein Apfel-Walnuss-Streuselkuchen, der auch bei ihrer Kundschaft sehr begehrt ist.
Mittags und am Wochenende ist der kleine Sitzbereich gut ausgelastet. Dennoch ist die Mitnahme der Konditorspezialitäten das Kerngeschäft.
Die Kundschaft kommt zum großen Teil aus der Wiehre. „Hier hat es viele Anwohner. Die Hildastraße ist die Hauptdurchgangsstraße von der Stadt in die Wiehre, und viele schauen dann bei mir vorbei“, erklärt Kastner, die mit der Resonanz auf ihre Neueröffnung bislang sehr zufrieden ist.
Glücklich ist sie zudem über die Unterstützung der befreundeten Konditorin Nadine Widder, die sie als Verkäuferin eingestellt hat. Eine große Unterstützung ist Kastner auch ihre Partnerin Julia Willi.
An Erfahrung mangelt es der jungen Meisterin nicht: Gelernt hat sie im Colombi Hotel, in dem sie fünfeinhalb Jahre gearbeitet hat. Nach kurzen Stationen in Karlsruhe und Frankfurt ist sie seit November 2021 wieder in Freiburg, hat ihren Meister in Teilzeit abgelegt und nebenher sowohl im Colombi als auch bei ihren Eltern gearbeitet, wo sie sich um den süßen Teil für den Partyservice der Metzgerei Kindle gekümmert hat.
Mit der eigenen Patisserie gönnt sie sich am Montag und Dienstag zwei Ruhetage. Mittwoch bis Samstag ist von 9 bis 17 Uhr und sonntags bis 16.30 Uhr geöffnet.
Jetzt in der Adventszeit gibt es in der Patisserie Kastner natürlich auch Weihnachtsgebäck, Linzertorten und Schokoladen-Weihnachtsmänner. Und wer ein Geschenk sucht, wird an der Pralinen-Theke mit Pralinen aus eigener Herstellung fündig.
Für die Zukunft wünscht sich Kastner, dass ihre Kundschaft weiterhin so viel Freude beim Verspeisen der Kuchen und Torten hat wie sie selbst bei deren Produktion.
Von Nicola Hugel