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Grundschule am Erle in Endingen: Hell und multifunktional

Fr, 14. April 2023

Anzeige Rund 11,6 Millionen Euro hat der Schulneubau gekostet, gebaut wurde knapp drei Jahre. Die Schule bietet je vier Klassenräume pro Jahrgang

Ein stattlicher Klinkerbau, große Fenster, viel helles Holz: Die Schüler und das Lehrerkollegium erwarten lichtdurchflutete Räume in der neuen Grundschule am Erle in Endingen. FOTOS: RUTH SEITZ

ENDINGEN - Viele Jahre wurde geplant, diskutiert, die Pläne wieder verworfen, erneut diskutiert und wieder geplant: Rund 11,6 Millionen Euro hat der Schulneubau gekostet, gebaut wurde knapp drei Jahre. Im August 2020 war Spatenstich, seitdem herrschte auf der Baustelle tagein, tagaus Hochbetrieb. Und es gab etliche unvorhergesehene Probleme zu lösen.

Blick ins Treppenhaus
Blick ins Treppenhaus

Die Schule bietet je vier Klassenräume pro Jahrgang sowie ergänzende Räume für Kleingruppenarbeit, Vorbereitungsräume für die Lehrkräfte, Sitznischen und Platz zum Basteln oder Spielen - jeweils auf der Hälfte einer Etage zusammengefasst. Weitläufige Flure mit Garderobenfächern für Schuhe und Hakenleisten für Jacken, moderne Toilettenanlagen samt einer barrierefreien Toilette und andere Räume sind auf drei Etagen runtergebracht, die über helle Treppenhäuser zu erreichen sind. Dazu kommen im Erdgeschoss weitere Räume für Vorbereitungsklassen und Bücherei, eine Lehrküche, ein multifunktional nutzbarer Musiksaal, Foyer, Sekretariat und Rektorat. Auch einen Aufzug gibt es in der neuen Grundschule am Erle.

Doch bis im August 2020 mit dem Spatenstich der Startschuss für die Bauarbeiten am Grundschulneubau eingeläutet wurde, war die Endinger Kommunalpolitik von vielen Debatten und Planungen rund um den gesamten Schulcampus geprägt. Dass etwas geschehen müsse, darüber waren sich Verwaltung und Gemeinderat schon seit etlichen Jahren einig; strittig war das Wie. Modernisierung oder doch kompletter Neubau auf der „grünen Wiese"?

Das Thema Schulzentrum prägte auch den Bürgermeisterwahlkampf im Herbst 2018. Noch unter Bürgermeister Hans-Joachim Schwarz hatte der Gemeinderat im Mai 2018 die Planung für einen neuen Schulcampus am alten Standort auf den Weg gebracht. Geschätzte Kosten damals: rund 25 Millionen Euro - inklusive Mensa, Gebäude für Ganztagsschulbetrieb und neuen Fachräumen für die Realschule. Den Zuschlag erhielt das Freiburger Architekturbüro ,,MBPK Architekten und Stadtplaner", wo vor allem Architekt Marc Prettner das Projekt betreute.

Mit dem Wechsel im Rathaus änderten sich 2019 auch die Prioritäten: Das Vorhaben wurde abgespeckt, auf Mensabau und neue Turnhalle verzichtet. Die neuen Fachräume sollten nun in der freigewordenen Werkrealschule Platz finden. Bei dieser Planung blieb es, nicht aber bei den Zeitplänen. Im Oktober 2019 gingen Planer, Verwaltung und Räte noch davon aus, dass der Grundschulneubau nach den Sommerferien 2022 in Betrieb gehen werde. Später war dann von Jahresende 2022 die Rede. Am Ende wurden es nun die Osterferien 2023. Gründe für diese Verzögerungen waren die Corona-Pandemie mit den teils massiven Lieferschwierigkeiten bei Baumaterial, aber auch der Handwerkermangel.

Für den Neubau der Grundschule auf dem Areal des früheren Schulhofs mussten das sogenannte Hausmeisterhaus, viele Jahre Domizil der Volkshochschule Nördlicher Kaiserstuhl, und der Anbau an die Turnhalle weichen. Die geräumte Fläche von rund 1500 Quadratmetern bot nun genug Platz für den 1100 Quadratmeter großen Neubau.

Den Start der Arbeiten bildete im Januar 2020 aber nicht der Abriss, sondern der Bau des provisorischen Schulhofs zwischen Turn- und Festhalle. Erst damit war der Weg frei für den Tiefbau. Der beschwerte schnell unliebsame Überraschungen, denn der Baugrund erwies sich als viel nasser als erwartet und breiig. Die erheblich aufwändigere Entwässerung der Baugrube und Stabilisierung des Baugrundes kostete Zeit und Geld.

Der Gemeinderat musste danach noch mehrfach „bittere Pillen" in Form von Mehrkosten schlucken. Doch es gab auch erfreuliche Nachrichten: Der Rohbau wurde termingerecht fertig, das Richtfest musste allerdings pandemiebedingt ausfallen. Ruth Seitz

GRUSSWORT anlässlich der Eröffnung Grundschule der neuen am Erle in Endingen.

Endingen fasziniert!

Im April 2023 werden unsere Grundschülerinnen und Grundschüler ihre neue Grundschule am Erle beziehen.

Der Entwurf für das Gebäude stammt aus der Feder des Büros MBPK aus Freiburg. Nun ist es, nach intensiver Planung und rund zweieinhalb Jahren Bauzeit, Wirklichkeit geworden. Es ist ein helles und freundliches Haus entstanden, das mit seinen warmen Farbtönen wertig und einladend wirkt. Im Inneren wurden sämtliche Möglichkeiten für eine zukunftsweisende Grundschule geschaffen.

Die Kosten liegen trotz der schwierigen Marktlage mit rund 11,6 Millionen Euro annähernd im Budget. 

Dieser Bau ist ein Gemeinschaftswerk. Deshalb gilt mein besonderer Dank neben dem Architekturbüro MBPK allen an der Planung und Ausführung beteiligten Unternehmen für die hervorragende Arbeit.

Den Lehrkräften, den Schülerinnen und Schülern und dem Hausmeister mit seinem Reinigungsteam wünsche ich viel Freude bei der "Inbesitznahme" des neuen Gebäudes. Mit dem Grundschulgebäude wird die neue Heizzentrale für die Schulen in Betrieb genommen, die Sanierung der angrenzenden Turnhalle schreitet voran. Der erste Abschnitt der Neugestaltung und Sanierung des Endinger Schulzentrums ist gemacht, nun geht es mit der Sanierung der früheren Werkrealschule weiter.

Ihr Tobias Metz
Bürgermeister


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