MÜLLHEIM. Der Neubau in der Hauptstraße direkt neben der Flora-Apotheke fügt sich heute harmonisch in das historische Straßenbild ein. Das Haus ersetzt ein altes, geschichtsträchtiges Gebäude, das allerdings wegen seines maroden Zustandes nicht zu erhalten war.
An Stelle dieses alten Gebäudes, welches auch zeitweise in jüdischer Hand war und an dessen Geschichte ein „Stolperstein" erinnert, wurde ein Haus nach modernsten Aspekten errichtet. Verantwortlich für die Planung zeichnete das Architekturbüro Gerth aus Müllheim.
Der Zahn der Zeit hatte an dem Bestandsgebäude Wasserschäden genagt. Mehrere machten das zuletzt marode Haus unbewohnbar, bedauert Eigentümer Alexander Früh. Deshalb rang die Familie Früh nach intensiven Überlegungen um die Entscheidung, wie es nun weiter gehen soll. So entstand die Idee, die Hauptstraße mit dem schon bestehenden Konzept der medizinischen und gesundheitlichen Versorgung zu erweitern und ein Wohn- und Geschäftshaus mit einem bestmöglichen Mehrwert für alle zu konzipieren. Diese Überlegungen kamen auch der Hautarztpraxis, die sich über der entgegen. Apotheke befindet, Weil auch dort der Zuspruch deutlich zugenommen, die Platzverhältnisse deshalb langsam beengt und neue Behandlungstherapien in die ärztliche Konzeption einfließen sollten, war man von einer Erweiterung in dem künftigen Neubau schnell begeistert.
Nachdem die Grundsatzentscheidung beim Eigentümer gefallen war, gab es weitere Überlegungen, auch die anderen Nachbarhäuser bis zur Ecke Hauptstraße und Friedrichstraße in ein Gesamtkonzept einzubinden. Weil allerdings die Bauweise als kompliziert eingestuft wurde, hat man diesen Teil des Projektes vorerst verworfen. Eine Realisierung könnte in der Zukunft über mehrere Etappen erfolgen, sagt Alexander Früh.
Der nun vollendete Neubau, Hauptstraße 121, wurde in seiner Gestalt an das alte Gebäude angelehnt. Der angedeutete Torbogen erinnert an die typische Bauweise in diesem Bereich. Geplant wurde das Haus, der Anschluss an das Apotheken-Haus und die Auffrischung der Fassade in den Jahren 2018 und 2019. Anfang 2020 starteten die Bauarbeiten in einer Zeit, die von Krisen geprägt war. Die Folgen der Corona-Pandemie sowie die damit einhergehenden Lieferengpässe verzögerten die Fertigstellung über lange Zeit. Am Ende dauerte es rund zwei Jahre bis zur Fertigstellung.
Für den Hautarzt Franz Kirschner bot sich die Chance, die Praxis komplett umzustrukturieren und Abläufe wie auch die Räume zeitgemäß zu modernisieren. Die neuen Räume im ersten Stockwerk des Neubaus schließen sich nun nahtlos an die Bestandspraxis im Apotheken-Haus an. Darüber hinaus gibt es weitere Behandlungszimmer und Funktionsräume im zweiten Obergeschoss.
Sinn macht die Erweiterung auch deshalb, weil neben Franz Kirschner künftig auch Dorothée Nashan in der Praxis tätig sein wird. Nashan war zuletzt am Klinikum Dortmund Direktorin der Hautklinik. mps