Als Träger des Elisabethenheims hat das Evangelische Sozialwerk mit der Fertigstellung der neuen Servicewohnanlage den Grundstein für ein verändertes Betreuungskonzept für Senioren in Müllheim gelegt.
Bisher war der Pflegebereich Herzstück, der vom Sozialwerk betriebenen Einrichtungen. Insbesondere das Elisabethenheim, das vor großen Veränderungen steht, seit das Land mit der Landesheimbauverordnung unter anderem die Unterbringung der Bewohner in Einzelzimmer vorschreibt. Das hatte in der Vergangenheit zu einer grundlegenden Neuausrichtung des Elisabethenheims vom klassischen Pflegeheim hin zum pflegebegleitenden Seniorenwohnen geführt.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Hier entstanden nun 39 pflegebegleitende Seniorenwohnungen und 24 Plätze für die solitäre Kurzzeitpflege. Sie sollen unter anderem als Bindeglied zwischen dem Entlassmanagement der Kliniken und einem künftigen Pflegeplatz fungieren. Helle Räume in barrierefreien Wohnungen, die tatsächlich keinerlei Einschränkungen vorweisen, wurden wertig ausgestattet. So finden die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner bodenebene, Duschen und Einbauküchen vor. Im obersten Geschoss des Flachdachgebäudes, - das mit einer gegen Hitze wirken, den Bepflanzung ausgestattet - wird, befindet sich eine Dachterrasse. Das Gebäude wurde nach e den neuesten Baurichtlinien und - energetisch gut ausgerüstet erbaut. Die besondere Stärke des Hauses: Es steht in zweiter Reihe, ist also gegen Lärm geschützt und durch seine Erschließung ganz nah an der Innenstadt.
Das Gebäude hat allerdings seinen Preis. Aktuell geht der Vorsitzende des Evangelischen Sozialwerks, Holger Karg, von rund 16,5 Millionen Euro aus.
Die erste Bewohnerin ist zum Monatsanfang eingezogen. In den kommenden Wochen werden weitere Mieter in die fertiggestellten Wohnungen einziehen. Das geschieht nach und nach. Aktuell sind laut Karg bereits 50 bis 60 Prozent der 39 Wohnungen verbindlich vergeben. Zu den Wohnungen gehören 14 Stellplätze, die in einer Tiefgarage unter dem Gebäude untergebracht sind und von der Hauptstraße aus angefahren werden kann.
Die Pflegestation für die Kurzzeitpflege wird zum 1. Juli ihre Arbeit aufnehmen. Sorge bereitet dem Elisabethenheim noch die Personalsituation. Man habe zwar neue Mitarbeitende gewinnen können, die Zahl reiche aber noch nicht aus, so Karg. Kompensation verspricht er sich durch Personalumsetzungen aus dem bestehenden Pflegebereich des Elisabethenheims, wo die Zahl der Bewohner zurzeit reduziert werde. Der Grund liegt in der vorgeschriebenen Einzelzimmer-Unterbringung. Bereits 2025 wird die Übergangsfrist, die man dem Elisabethenheim eingeräumt hatte, enden.
