An den Festgottesdienst, der um 9.30 Uhr beginnt, schließt sich eine Sakramentsprozession durch das Dorf an. Die Festpredigt hält auf Einladung von Pfarrer Lukas Wehrle der Abt und Benediktinermönch Michael Reepen. Der Kirchenchor St. Ulrich, unter der Leitung von Nicolas Volz, singt eine von Mozart komponierte Messe mit Orchester und Solisten.
Nach dem Gottesdienst gibt es einen gemütlichen Hock rund um den Taufstein, bei schlechtem Wetter im Ussermann-Saal. Die Trachtenkapelle St. Ulrich spielt zum Frühschoppen. Für das leibliche Wohl sorgen die Trachtenkapelle mit einem Mittagessen und die Landfrauen mit Kaffee und Kuchen.
In diesem Jahr feiert das Bildungshaus Kloster St. Ulrich sein 75-jähriges Bestehen. Anlass genug, am Festtag um 14 Uhr an einer Führung teilzunehmen und einmal hinter die Kulissen dieser Einrichtung zu blicken.
Das Kloster St. Ulrich wurde im Jahr 1087 von Ulrich von Zell, auch Ulrich von Regensburg oder Ulrich von Cluny genannt, gegründet. Er verstarb 1093 in Vilmarszell, dem heute nach ihm benannten St. Ulrich, und wurde bald als Heiliger verehrt. Die Klosterkirche St. Ulrich wurde von 1739 bis 1742 im barocken Stil von Peter Thumb erbaut. Bis zur Aufhebung der Klöster im Jahr 1806 gehörte das Priorat zur Benediktinerabtei St. Peter.
Die jüngsten baulichen Maßnahmen an der ehemaligen Klosterkirche wurden gerade rechtzeitig zum Fest abgeschlossen: „Wir sind froh, dass die Sanierungsarbeiten fertig sind und das Turmkreuz wieder prangt“, sagt Pfarrgemeinderat Andreas Lutz. „Da die Fertigstellung mit dem Fest zufällig zeitlich zusammenfällt, wird natürlich beim Festgottesdienst auch gedankt.“
Ein Rückblick: Vor rund zwei Jahren wurde festgestellt, dass die Befestigung des Kreuzes an der Kirchturmspitze aufgrund von Feuchteschäden zunächst gesichert und sodann erneuert werden musste. Daneben wurde auch die Dachkonstruktion auf Schäden untersucht.
„Glücklicherweise waren im Bereich des Daches jedoch keine Feuchtigkeitsschäden festzustellen, sodass sich die notwendigen Arbeiten hier auf kleinere Ausbesserungen und Reparaturen beschränkten“, berichtet Ole Nahrwold, Leiter des Amtes für Vermögen und Bau in Freiburg. Außer dem seien Ausbesserungsarbeiten im Bereich der Fassade und Malerarbeiten durchgeführt worden. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 120.000 Euro.
„Die Zuständigkeit des Landesbetriebs Vermögen und Bau ergibt sich aus der staatlichen Baulast an diesem Gebäude“, erklärt der Amtsleiter. Das Land Baden-Württemberg sei aufgrund bestehender Baulastvereinbarungen für eine Vielzahl an Gebäuden, sowohl der katholischen als auch der evangelischen Kirche, im gesamten Bundesland zuständig.
Der Umfang der jeweiligen staatlichen Baulast für die Kirchengebäude ist nicht einheitlich geregelt, sondern ergibt sich aus meist detaillierten Dokumenten. Für die ehemalige Klosterkirche St. Ulrich beinhalten diese eben unter anderem den Turm und das Langhaus.
Von Nicola Hugel