Etwas versteckt in der Quellenstraße in Ihringen liegt das Weingut von Horst und Petra Konstanzer. Klein, aber fein, könnte das Motto des Betriebes lauten.
Bekannte Weinführer wie Gault Millau, Vinum oder der Feinschmecker bestätigen diese Philosophie und bewerten das Weingut mit 3,5 oder 4 von möglichen 5 Sternen.
Es ist alleine schon ein kleines Erlebnis, sich mit Horst und Petra Konstanzer am Tisch über die Geschichte ihres Betriebes, der heuer 40 Jahre alt wird, zu unterhalten und dabei einige ihrer Weine zu verkosten. Denn sowohl das Winzerehepaar als auch das, was sie im Weinberg und im Keller erzeugen, sind authentisch. Wenn beide erzählen, dass die Qualität und der Charakter ihrer Weine vorrangig im Weinberg entstehen, glaubt man ihnen das sofort. Dabei spielen der Rebschnitt, die Laubarbeit, eine schonende Bodenbewirtschaftung, das Gleichgewicht der Natur zu erhalten und eine sehr selektive Handlese der Trauben eine wichtige Rolle.
Obwohl in den Weinbergen - 2,5 Hektar am bekannten Ihringer Winklerberg und 6,5 Hektar am Fohrenberg - schon viele Jahre zum Beispiel auf Herbizide verzichtet wurde, wird nun der Betrieb seit drei Jahren vollständig auf ökologischen Weinbau umgestellt. „Wenn man auf Dauer oben mitmischen will, führt daran kein Weg vorbei“, sind die Konstanzers überzeugt.
Die Geschichte des Weinguts begann übrigens vor 40 Jahren ganz klein mit der Pacht zweier mit Silvaner und Spätburgunder bestockten Rebparzellen. Damals war Horst Konstanzer noch Kellermeister im Weingut Bastian in Endingen. Nach und nach wurde der Betrieb vergrößert, „wenn wir etwas Geld gespart hatten, haben wir immer wieder ein Rebgrundstück am Winklerberg gekauft, falls gerade eines zu bekommen war“, erzählt Petra Konstanzer. Dass sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben, bereuen sie heute nicht, auch wenn Wochen mit 60 und mehr Stunden selbstverständlich sind. Nur, dass Verkauf und Marketing ebenfalls viel Zeit in Anspruch nehmen, haben beide etwas unterschätzt.
In der Regel werden je Ar zwischen 40 und 90 Kilogramm Trauben geerntet, die Jahresproduktion liegt bei etwa 60.000 Flaschen. Im Keller setzt Horst Konstanzer auf Ganztraubenpressung und langes Hefelager, Pumpen kommen nicht zum Einsatz. Alles, was ins Holzfass kommt, wird spontan vergoren, vor allem die charaktervollen und mineralischen Weine vom Winklerberg. Diese schätzen auch Kunden in Dänemark, Schottland, Holland, den USA und der Schweiz, der Exportanteil liegt bei 20 Prozent. 40 Prozent der Weine gehen an Privatkunden, der Restin den Fachhandel und an die Gastronomie. Bei den Sorten dominieren der Grauburgunder mit 40, der Spätburgunder mit 30 und Weißburgunder und Chardonnay mit zusammen 25 Prozent. Daneben gibt es kleinere Parzellen mit Silvaner, Muskateller und Souvignier Gris, Letzterer wird als Orangewein ausgebaut.
Die Konstanzers haben von Anfang an auf trockene Weine gesetzt. „Wir machen nur das, was uns auch selbst schmeckt“, sagen sie. Stolz blicken beide auf die vergangenen 40 Jahre zurück: „Die große Freude am Endprodukt wiegt die viele Arbeit auf.“ Und was planen Petra und Horst Konstanzer für die Zukunft? „Als Weingut musst du immer eine Richtung haben, gradlinig nach vorne schauen und die Qualität von Jahr zu Jahr halten oder verbessern. Wir wollen weiter die Natur im Weinberg fördern und vor allem transparent sein.“ Dass beide Letzteres sind, können sicherlich viele Kunden bestätigen, die das Weingut persönlich besucht haben.
Info: Weingut Horst und Petra Konstanzer, Quellenstraße 22, Ihringen, www.weingut-konstanzer.de .
Auf dem Ihringer Weinfest gibt es Konstanzer-Weine beim Fanfarenzug, Männergesangverein und am Weinbrunnen beim Gasthaus Holzöfele.