Wenn der Musikverein 1860 Rickenbach am kommenden Freitag, 6. September, ab 16 Uhr, zu seinem traditionellen Hördöpfelfäscht an die wahrscheinlich längste Tafel im Hotzenwald einlädt, entsteht eine endlos scheinende Tischreihe, die aus rund 40 Biertischgarnituren in der Kirchstraße im Ortszentrum aneinandergereiht werden. Neben dem geselligen Beieinandersitzen ist es die kulinarische Seite des Fests, die zum Gaumenschmaus lockt - das hat sich längst über die Dorfgrenzen hinaus herumgesprochen.
Seit 2002 gibt es das Hördöpfelfäscht. Und wie es der Name des Fests schon verrät, dreht sich dabei alles rund um die Kartoffel. Die ambitionierten Köche werden nicht müde, immer neue Hördöpfelkreationen zu erfinden. Überall in den Pfannen und Töpfen brutzeln die Kartoffeln und landen als Röschtiburger, als Gschwellte mit Raclette, als Hördöpfelsalat mit Schüfele oder als Kartoffelchips auf den Tellern. Natürlich fehlen auch Steaks und Würste, Gyros und die vor allem bei den kleinen Gästen beliebten Pommes nicht auf der Speisekarte.
Selbstgebackene Kuchen und Kaffee werden ebenfalls aufgetischt. Und: „Zum ersten Mal in der Geschichte des Hördöpfelfäschts wird es Fassbier geben“, erklärt Christian Käser, erster Vorsitzender des Musikvereins Rickenbach. Auch die musikalische Unterhaltung kommt nicht zu kurz: Zwischen 18 und 21 Uhr greifen die Blechmeisen zu ihren Instrumenten hier kommen Freunde der zünftigen, böhmisch-mährischen Blasmusik auf ihre Kosten. Dazwischen gibt es noch ein ganz besonderes musikalisches Schmankerl für die Gäste: Das Musikerduo „Marie und Pierre“ aus Rickenbachs französischer Partnerstadt Plombieres les Bains spielen ihre Melodien auf der Epinette des Vosges (eine Griffbrettzither mit einem langgestreckten Resonanzkasten). Beim Stand des Duos Dala dürfen sich die Kleinsten kunstvoll schminken lassen. Am Abend, ab etwa 21 Uhr, sorgt dann DJ Alias für ein geselliges Zusammensein von Alt und Jung, bei dem auch gerne das Tanzbein geschwungen werden darf.
Natürlich hoffen die Veranstalter - das sind neben dem Musikverein 1860 Rickenbach die Trachtenvereinigung Alt-Hotzenwald, der Musikverein „Heimatklang“ Hütten, die Guggenmusik Hotze-Hüüler sowie die Hotzenwälder Urrinder - auf schönes, spätsommerliches Wetter.
Für den Fall, dass Petrus der möglicherweise längsten Tafel in der Region doch noch einen Strich durch die Rechnung machen sollte, haben die Gastgeber vom Musikverein Rickenbach zwei Ausweichtermine zur Hand: Sollte es regnen, wird das Hördöpfelfäscht auf Samstag, 7. September, 16 Uhr, oder Sonntag 8. September, verschoben.