Auf der Anlage hoch oben über dem Dorf laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren ein Anlass vergleichbarer Dimension ist im Markgräflerland nicht zu finden. Beim Vorsitzenden Michael Frey laufen die Fäden zusammen.
Los geht es bereits diesen Samstag, 20. Juli, um 11 Uhr: „Huttingen bewegt sich“, lautet dann das Motto. Dabei stellt sich der neue Verein „Hutti“ vor, der mit seinem Kinder- und Jugendschutzkonzept Maßstäbe setzt. Der von Marco Wenk und Lena Ammermüller mit enormem Engagement geleitete Verein vermittelt den Jüngsten auf vielfältige Weise, dass Hass, Gewalt und jede Form von Diskriminierung im Sport wie in der Gesellschaft nichts zu suchen haben. Kinder werden gestärkt und ermutigt, klar zu artikulieren, wenn sie ihre Intimsphäre verletzt sehen. Der Verein betreibt auch das Projekt „Bolzplatz“, mit dem er über die Dörfer zieht, um Kinder für Fußball und Bewegung zu begeistern. „Die Resonanz ist fantastisch“, berichtet Frey. Damit steigen aber auch die Ausgaben für Lehrmaterial und Spielgeräte wie etwa eine Hüpfburg.
Am Samstag haben Kinder die Möglichkeit, für Maskottchen Hutti, den liebenswerten Otter, auf Spendenjagd zu gehen. Sie sollen Paten mobilisieren, die pro gelaufener Runde einen vereinbarten Betrag spenden. Während die Kinder ihren Sponsorenlauf absolvieren, animiert Aerobic-Trainerin Birgit Graf Erwachsene dazu, sich ebenfalls zu bewegen. Danach trifft man sich bei Speis und Trank zum Austausch.
Der Sonntag, 21. Juli, ist wie gewohnt als Jugendtag konzipiert: Von 11 bis 18 Uhr kann man Spiele der unteren Altersklassen bis zur D-Jugend erleben. Während den Spielen und danach ist voller Festbetrieb.
Der Montag startet gegen 11.30 Uhr mit einem Handwerker- und Bürohockeressen im Festzelt. Von 18 Uhr an wird dann gegrümpelt. Zum Gauditurnier haben sich 22 Firmen- und Kneipenteams angemeldet. „Wir setzen auf gemischte Teams, haben also kein separates Frauenturnier“, sagt Michael Frey, dem eines wichtig ist: „Wenn es zu verbissen wird, greifen wir rigoros ein. Gaudi und Spaß am Spiel stehen im Vordergrund.“ A-Jugendspieler fungieren als Schiedsrichter, die Turnierleitung haben Marvin Frey und Lars Schwarz unter sich. Für den kompletten Festbetrieb ist der zweite Vorsitzende Florian Läufer zuständig.„Ohne ihn wären wir aufgeschmissen und es würde dieses Fest so nicht geben“, sagt Frey.
Von Montag, 22., bis Freitag, 26. Juli, werden jeden Abend von 18 bis 21.30 Uhr die Gruppenspiele ausgetragen. Am Freitagabend, 26. Juli, gibt es eine Neuerung: „Das ist ein Teil des Dorfjubiläums“, sagt Frey. Das Festzelt wird leergeräumt und Weingüter aus der Region bauen ihre Stände auf. Von 19 Uhr an können die Besucher dann durch ein Weindorf schlendern und sich „durch probieren“. Abends untermalt ein DJ das Weindorf mit Musik.
Der Samstag, 27. Juli, steht ganz im Zeichen von „750 Jahre Huttingen“. Nach Festabend und Festgottesdienst folgt der dritte, unterhaltsame Part des Dorfjubiläums. Ortsvorsteher Jens Lauber, der bis vor zwei Jahren noch selbst für den FCH auflief und Feuerwehrkommandant Oliver Schirmer haben eine spannende Dorfolympiade mit lustigen, originellen Spielen kreiert. Das Dorf wird in einzelne Straßenzüge unterteilt, die dann in lockerer Atmosphäre gegeneinander antreten. Das Spektakel soll viele neugierige Zuschauer anlocken, die natürlich bestens verpflegt und abends von den „Valley Tones“ mit fetziger Live-Musik unterhalten werden.
Am Sonntag, 28. Juli, geht es mit dem alle zwei Jahre ausgetragenen Dörfercup weiter. „Dieses Turnier, bei dem sich nicht Fußballclubs, sondern Dorfgemeinschaften messen, wird immer beliebter“, freut sich Michael Frey. Efringen-Kirchen, Kleinkems, Huttingen, Blansingen, Egringen, Wintersweiler, Welmlingen (alle zur Großgemeinde Efringen-Kirchen gehörend) sowie Tannenkirch, Bamlach und Fischingen schicken Teams ins Rennen. Abends heizen die „Knastbrüder“ mit ihren frechen Songs ein.
Der große Grümpelturnier-Finaltag mit der Endrunde steigt dann - nach einem erneuten Handwerkeressen um die Mittagszeit - am Montag, 29. Juli. Das Endspiel wird gegen 21 Uhr angepfiffen.
An den neun Tagen setzt der FC Huttingen rund 360 freiwillige Helfer ein. Jeden Tag starten die Vorbereitungen im Festzelt bereits um 6 Uhr in der Früh. Dann bereitet das Küchenteam die legendären „Huttiger Güggeli“ für die Fritteuse vor. Daneben sind aber auch Gegrilltes in anderen Variationen, Chicken-Nuggets, Pommes, Spaghetti, Wurst- und Gemüsesalate, Kaffee und Kuchen sowie eine breite Auswahl an Getränken zu haben.
Eintritt werde keiner erhoben, betont Michael Frey. „Nicht nur in der Jugend, auch ansonsten haben wir derzeit einen Lauf, Stimmung und Zusammenhalt waren selten besser“, hält der Vorsitzende fest. Viele Jugendspieler bleiben dem Verein im Erwachsenenalter treu. Dazu trage auch das Grümpelturnier bei, „das alle zusammenschweißt“. Im kleinen FCH ist man sichtlich stolz, einen solch großen Anlass jedes Jahr aufs Neue stemmen zu können. Wer dem harten Helferkern angehört das sind rund 15 Personen - nimmt dafür sogar eigens Urlaub.