Kinder, Kinder, endlich ist es wieder so weit: Wenn das Glöckchen klingelt und „O du fröhliche" erklingt, dürfen auch die Pakete unter dem Baum nicht fehlen. Und es sollte, so beschrieb es Kinderkennerin Astrid Lindgren einmal, auch ein hartes, verheißungsvolles Paket dabei sein, und nicht nur weiche, nützliche.
,,Ich persönlich finde es schön, wenn Kinder was zum Auspacken haben", sagt auch Familientherapeut Andreas Niggestich von der Familien- und Erziehungsberatungsstelle der Caritas Berlin. Aber dennoch stellt sich für viele Eltern die Frage: Was kann man Kindern schenken, die schon (fast) alles haben? In bestimmten, meist bildungsbürgerlichen Schichten, stellen die Eltern an sich selbst einen sehr hohen Anspruch. Damit setzen sie sich selbst, aber auch ihre Kinder unter Druck", sagt er. „Das kann sich auch beim Schenken bemerkbar machen, wenn das beste Geschenk gefunden werden muss - und die Kinder sich auch entsprechend darüber freuen müssen."
Deswegen: Statt stundenlang im Internet nach möglichen Geschenken zu surfen, ist es besser, die Weihnachtszeit gemeinsam mit dem Nachwuchs zu planen und Kindern vor allem eines zu schenken: Zeit.
Das fängt schon bei den Vorbereitungen an: So ist ein kleiner Familienausflug zum lokalen Christbaumhändler ein guter Anlass für eine gemeinsame Unternehmung, und gleichzeitig können die Jüngsten dabei ihren Traumbaum aussuchen. Wird der Baum dann noch gemeinsam geschmückt, steigt die Vorfreude aufs Christkind gleich nochmal an.
Wer gerne nachhaltig unterwegs ist, der kann sich außerdem im nahegelegenen Städtchen umschauen und so den lokalen Handel unterstützen: Vor welchem Schaufenster beginnen die Augen des Jüngsten besonders zu strahlen? In welcher Boutique oder Spielwarenabteilung würde die Tochter am liebsten gleich übernachten?
Damit auch dabei die Wünsche nicht überborden, sollte sich der Familienrat allerdings besser schon im Vorfeld auf ein "großes" Herzensgeschenk, an dem sich die Verwandtschaft beteiligen kann, und ein nützliches einigen.
Vielleicht haben aber Oma und Opa ohnehin Lust, etwas Familienzeit mit ihren Enkeln zu verbringen - entweder drinnen bei einem Gesellschaftsspiel, beim Malen oder Basteln oder während eines Spaziergangs. Und der könnte dann im Lieblingscafé oder -restaurant enden. kna/anfe