Das Stimmen-Festival auf dem Vitra Campus: Schwer zu toppen

Laue Sommerabende, spektakuläre Architektur im Grünen, Musik und Kulinarisches von allerlei Foodtrucks - was will man mehr? Beliebt und etabliert sind die diversen Veranstaltungen und Feste auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein: die Vitra Campus Summer Night, Familientage, Frühlingsfest, After-Work-Event, die Vitra Campus Summer Party im Umfeld der Art Basel. Die Location ist so besonders wie einzigartig, das Ambiente und die Kulisse sind schwer zu toppen: Umgeben von den Gebäuden von Herzog & de Meuron, Nicholas Grimshaw, Frank Gehry, Zaha Hadid und anderen Stararchitekten auf dem weitläufigen Vitra-Areal mit Blick auf den Tüllinger Berg.

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Im 30. Jahr seines Bestehens ist das Stimmen-Festival erstmals - und nicht zum letzten Mal, wie bei der Vorstellung des Programms angekündigt wurde - in Weil am Rhein zu Gast. Für die Programmmacher, die die stets Spielorte mit „ganz eigenem Charakter“ suchen, „ein idealer Ort, etwas ganz Besonderes“, wie Timo Sadovnik, Chef des Burghof und Festivalleiter, sagt. Die Freude über die Kooperation ist auch bei Vitra groß. Man sei stolz darauf, neuer Spielort zu sein und mit dieser Partnerschaft eine weitere regionale Zusammenarbeit aufzubauen, heißt es. „Dass dabei schon im ersten Jahr ein internationales Line-up auf dem Campus auftritt, ist natürlich ein sehr willkommener Auftakt.“

Zum Finale des Festivals kommen vom 2. bis 4. August drei großartige Singer-Songwriter - James Blunt, Birdy und Faber - auf den Campus. Rund 2700 Besucherinnen und Besucher pro Konzert werden erwartet.

Der englische Superstar James Blunt - das Konzert ist bereits aus verkauft - setzt mit seinem neuen Studioalbum „Who We Used To Be“ seine Erfolgsgeschichte fort. Die begann 2005 mit dem Hit „You're Beautiful“. Seitdem stürmt der Sänger mit der unverkennbaren Stimme regelmäßig die Charts in seiner Heimat und in den USA. Bislang hat Blunt 20 Millionen Tonträger verkauft. Als Vorband steht an diesem Abend die englische Gruppe The Great Leslie auf der Bühne. Mit dem Gitarristen Freddie Miles, der aus Efringen-Kirchen stammt.

Die britische Musikerin und Sängerin Birdy, die seit ihren ersten Hits ab 2011 Coverversionen von „Skinny Love“ und „People Help the People“ - eine beeindruckende Karriere hingelegt hat, die bis zu Nominierungen für den Brit Award und den Grammy reichte, wird am 3. August die Open-Air-Gäste verzaubern. Mit ihrer Mehroktavenstimme, die mal sphärisch, mal energiegeladen, mal flüsternd, mal drängend klingt. Mit betörenden und blitzgescheiten Texten. Mit melancholischen und tanzbaren Songs, mit wie getupften E-Piano-Klängen oder markanten Synthie Sounds.

Birdy, die mit bürgerlichem Namen Jasmine Lucilla Elizabeth Jennifer van den Bogaerde heißt, legt mit ihrem fünften Studioalbum „Portraits“ mehr Tempo - etwa bei „Paradise Calling“ - vor, mehr Beats, die schwebende Melancholie fehlt dennoch nicht, wie etwa bei dem traumwandlerischen „Raincatchers“, Regenfänger.

Das letzte Konzert des diesjährigen Stimmen-Festivals bestreitet Faber. Der Schweizer Singer-Songwriter, der sich, so geht die Geschichte, erst seinen Künstlernamen überlegt und danach über die Assoziation zu Homo Faber von Max Frisch nachgedacht hat, legt mit „Addio“ sein neues Studioalbum vor. Darauf findet der Sohn von Pippo Pollina auch zu seinen sizilianischen Wurzeln, singt einige Lieder auf Italienisch. Der 31-Jährige mit der tief timbrierten, markanten Stimme ist ein wandelbarer und schillernder Geschichtenerzähler, kann leise und laute Töne, kann provozieren und versöhnen, liebt den reduzierten Sound ebenso wie den Klangteppich aus Schlaginstrumenten, Posaune, Geige, Bratsche, Cello, Gitarren, Keyboard und Backgroundgesang, die Inszenierung ebenso wie die authentischen Momente. Vor allem tritt er leidenschaftlich gerne live auf, liebt und lebt seine Konzerte. Katrin Fehr