WEIL AM RHEIN. In der Gewinnung von genügend Fachpersonal sieht Jürgen Allweier, dessen Weiler Familienunternehmen dieses Jahr 95 Jahre alt wird, eine der größten Herausforderungen für die Zukunft. So wird es nicht nur für die Baubranche, sondern das gesamte Handwerk immer schwieriger, geeignete Azubis zu finden. Deshalb gehört momentan auch nur ein Lehrling zum Team.
„Dabei sind die Löhne im Handwerk mittlerweile attraktiv“, sagt Allweier. Jobs im Handwerk seien zudem absolut zukunftssicher, ergänzt der Unternehmer. Dass man auch im Handwerk Karriere machen kann, dafür ist Dietmar Bauer das beste Beispiel: Am 1. September 1983 startete er als Lehrling bei Allweier seine Berufslaufbahn. Er bildete sich zum Meister weiter, war dann Bauleiter im Unternehmen und stieg 2016 schließlich zum Mitgeschäftsführer sowie Mitinhaber auf.
Die Auftragslage der Allweier GmbH ist trotz globaler Krisen und spürbarer Baukostensteigerungen nach wie vor gut. Auch während der Pandemie seien alle Mitarbeitenden voll beschäftigt gewesen, so dass man auf das Instrument der Kurzarbeit nicht zurückgreifen musste, betont Jürgen Allweier. „Wir sind bislang auch immer in vertretbarem Zeitrahmen mit Material beliefert worden“, fügt er an.
Trotz Inflation, Zinssteigerungen und kriegsbedingter Unsicherheiten soll all dies auch in Zukunft so bleiben. Er sei keiner, der Wachstum um jeden Preis anstrebe, sagt Allweier: „Wenn alles so weiterläuft wie bisher, bin ich zufrieden.“ Die Firma Allweier, die sich bewusst nie auf das Feld der Projektentwicklung begeben hat, wird sich auch weiterhin ganz auf ihr angestammtes Metier, das Bauen, konzentrieren. Die Weichen dafür sind in personeller Hinsicht mit dem Eintritt von Fridolin Allweier in die Firmenleitung gestellt. Auch die Infrastruktur am seit der Gründung unveränderten Standort ist auf dem modernsten Stand. Das gilt insbesondere für den Fuhr- und Maschinenpark. Die gelbe Flotte der Allweier-Fahrzeuge gehört längst zum Ortsbild in Weil am Rhein und Umgebung.
Jürgen Allweier fühlt sich seiner Heimatregion eng verbunden. Über viele Jahre engagierte er sich als Vorsitzender der Weiler Bürgerstiftung. Und seit Beginn dieses Jahres ist er auch Geschäftsführer des Innovations-Center Lörrach (Innocel), das junge Start-ups bei der Firmengründung unterstützt. Übrigens: Die Allweier GmbH verzichtete auf ein Mitarbeiterfest zum 95. Geburtstag und unterstützte stattdessen die Tafel Dreiländereck mit einer Spende von 5000 Euro. hf