Die Eröffnung des Museumsdepots in Lörrach markiert am Wochenende das Ende einer 140 Jahre dauernden Odyssee. Das Dreiländermuseum kann dort jetzt seine Sammlung mit 50 000 Objekten aus dem Dreiländereck unterbringen.
Seit ihrer Gründung war sie an vielen unterschiedlichen Orten und Provisorien untergebracht. 1882 gab es einen Kreis von engagierten Bürgern, die zum 200. Stadtjubiläum im Gasthaus Adler eine Ausstellung machten. Weil sie sich weiter mit der Geschichte der Stadt beschäftigen wollten, begannen sie mit dem Grundstock von Objekten aus dieser Ausstellung eine Sammlung aufzubauen. Bald kamen wertvolle Stücke wie die Fahne der Bürgerwehr aus dem Jahr 1848 hinein.
Ernst Schultz, der spätere erste kümmerte sich Museumskustos, um die Sammlung, als sich die alte Garde mehr und mehr zurückzog. Im Jahr 1928 kam es zur Gründung des Museumsvereins, in dessen Besitz sie überging. Die Stadt stellte 1932 mit der alten Hufküferei erstmals einen Raum für eine Dauerausstellung zur Verfügung.
1978 wurde das Museum am Burghof, heute Dreiländermuseum, eröffnet. Für die Ausstellungsfläche bedeutete das einen großen Sprung, doch für die Sammlung gab es nach wie vor keine Lösung. In Folge kamen weitere Provisorien, aber auch zahlreiche Stiftungen und wertvolle Schenkungen, gerade im Bereich Kunst.
Mit dem Museumsdepot hat das Kulturgut der europaweit einzigartigen Dreiländersammlung endlich eine nachhaltige Unterbringung und angemessene ihren Weiterbestand Heimat, die dauerhaft sichert. Nach der Genehmigung durch den Gemeinderat wurde im Oktober 2020 mit der Vorbereitung des Geländes im Gewerbegebiet Brombach-Ost begonnen.
In guter Zusammenarbeit von Bauherr, Stadt Lörrach und den Architekten Wilhelm und Hovenbitzer konnten die Arbeiten innerhalb von zwei Jahren überwiegend mit lokalen Unternehmen fertiggestellt werden. Mit dem Einzug der Exponate wurde in dieser Woche begonnen.
Nur drei Prozent der Sammlung werden im Dreiländermuseum gezeigt, die restlichen 97 Prozent im Depot untergebracht. Ein Vollbetrieb wird zum Jahresende 2022 möglich sein. Sechs Millionen Euro wurden in das neue Museumsdepot investiert, 1,7 Millionen kamen als Interreg-Förderung von der EU.