Freitag, 26.03.2021 um 09:08 Uhr
60 Jahre Geschichte sind auf dem gerahmten Plakat direkt vor dem Eingang des Traditionscafés zu finden – Markus Pahlke und Sabine Decker-Pahlke führen das legendäre Café.
Vom klassischen Brot über leckere Torten bis hin zu hochwertigen Pralinen: Sabine Decker-Pahlke und ihr Ehemann Markus Pahlke können in diesem Jahr mit dem Café Decker auf eine nun 60-jährige Handwerkstradition zurückblicken.
In der Hauptstraße 70 backt, formt und verziert das Team des Traditionscafés nun schon seit 1961 süßes Naschwerk der Spitzenklasse. „Wir wollten in diesem Jahr eigentlich unseren 60. Geburtstag feiern, aber wegen Corona müssen wir das verschieben“, bedauert Sabine Decker-Pahlke. Das Staufener Paar lässt sich davon nicht entmutigen. Ihre Türen sind nach wie vor für den Verkauf offen. Aktuell zur Osterzeit schmücken Osterhasen, Eier und allerlei weitere österliche Leckereien den Verkaufsraum. „Wir planen zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr aber vielleicht noch eine Überraschung“, verrät Sabine Decker-Pahlke, „unter den aktuellen Umständen muss man da spontan sein.“ In dem gemütlichen Kaffeehaus mit Terrasse und Ausblick auf die berühmte Staufener Burg werden normalerweise Backwaren, Torten, Eis und deftige Snacks serviert.
Trotzdem wollen die beiden den Geburtstag nicht einfach so verstreichen lassen. Auf einer großen Tafel direkt am Eingang des legendären Cafés mit Burgblick sind die Geschichte des Traditionsbetriebes sowie verschiedene Bilder aus vergangenen Zeiten zu finden.
Das Plakat erzählt von der Gründung am 31. Januar 1961 durch Bäcker- und Konditormeister Herrmann Decker und seiner Ehefrau Elfriede Decker, verrät aber auch amüsante Fakten wie den samstäglichen Tanzabend, den es noch bis 1972 gab. Trotz der langen Tradition geht die Familie mit dem Faible für das schöne Backen auch immer mit der Zeit: Über die Jahre wurde der Verkaufsraum erweitert, die Confiserie kam hinzu und auch die moderne Computertechnik hielt natürlich Einzug. Zudem hatten Decker-Pahlke und ihr Ehemann eine besonders charmante Idee: Gegenüber des Café-Ausgangs bietet ein kleines Fenster die Gelegenheit, besondere Gegenstände aus der Geschichte des Cafés zu betrachten. Aktuell zum Beispiel Hasenbackformen aus den 60ern, wie sie auch heute noch teilweise in der Backstube verwendet werden. Das Fenster soll laut Pahlke regelmäßig mit neuen Erinnerungsstücken befüllt werden und so Einblick in die Geschichte des Café Decker geben.
Hart getroffen hatte es die Familie, als Mitte März vergangenen Jahres die Gastronomen den vor zwei Jahren im klassischen Caféhausstil renovierten Cafébereich schließen mussten. „Für uns war aber sofort klar, dass wir unsere Kunden weiterhin bedienen wollen“, sagt Markus Pahlke. Die beiden hängten Plexiglasschutz zwischen die verschiedenen Tische, sorgten für Abstand und die Einhaltung der Hygienemaßnahmen. Dennoch mussten sie, wie so viele andere, im November erneut den Cafébereich schließen – bis heute.
Dass die Menschen trotz Corona so gerne zu ihnen kommen, empfinden die beiden als Kompliment an das klassische Konditorenhandwerk, das sie seit vielen Jahren betreiben. Dennoch ist das Fehlen der internationalen Touristen auch beim Café Decker zu spüren, das weit über die Grenzen hinaus bekannt ist. „Aus der ganzen Welt haben uns Anfragen erreicht von Menschen, die unsere feinen Spezialitäten nach Hause bekommen wollten, da ein Besuch aufgrund von Corona leider nicht möglich war“, so Pahlke.
„Vor allem aber wollen wir uns bei unseren Mitarbeitern bedanken, mit denen gemeinsam wir das vergangenen Jahr durchgestanden haben“, ergänzt Decker-Pahlke, „Wir sind sehr stolz auf unser Team und den tollen Zusammenhalt, den wir erleben durften.“