Das Gebäude fügt sich wegen seines Baustils bestens in die Umgebung des dörflich geprägten St. Ilgen ein. Entsprechend wurde das Dach als sogenanntes Mansarddach umgesetzt. Überhaupt kommt an diesem Gebäude viel Holz zur Verwendung, Holz, das in der Gegend gefällt wurde und zu Balken und Bodendielen, zu Fenstern, Treppen und Wandverkleidungen verarbeitet wurde. So bestehen etwa die Bodenbeläge in einigen Zimmern aus einer Lärche aus dem Sulzburger Wald. Weil der Baum möglichst komplett genutzt werden sollte, wählte Noack bewusst unterschiedliche Breiten bei den Dielenbrettern. In den Wohnzimmern kam Eichenvollholz zum Einsatz.
Demgegenüber fand nur sehr wenig Beton Verwendung. So entstanden etwa die Böden weitgehend aus Ziegelsteinen. „Bei der Herstellung von Beton braucht es viel Energie und wird viel Kohlendioxid erzeugt. Das wollen wir weitgehend vermeiden“, so Noack. Die Treppen und Fensterbänke im Gebäude wurden aus einer auf dem Grundstück gefällten Esche hergestellt.
Gebaut wurde nach dem KfW 40 plus-Standard. Dazu wurden drei-fach verglaste Fenster aus Lärchenholz - die nur geölt wurden - eingesetzt und ökologische Dämmstoffe verwendet. Im Boden übernehmen Glasschaumschotter aus recyceltem Glas und Naturdämmstoffen die Dämmfunktion. Beheizt wird das Gebäude mit seinen vier Wohnungen über eine Fußbodenheizung, die von einer Pelletheizung bedient wird. Überall, wo Holz miteinander verbunden wurde, wurde auf Leim verzichtet. Stattdessen wurden die Bauteile nach alter, anspruchsvoller Handwerkskunst verarbeitet. Das betrifft auch die Balkonkonstruktion, die ebenfalls aus heimischem Lärchenholz hergestellt wurde.
Beim Verputzen der Wände wird ausschließlich ein Kalkputz eingesetzt, der nach einer Jahrhunderte alten Rezeptur, also ohne chemische Zuschlagmittel, hergestellt wird. Im Innern des Gebäudes gibt es an zentraler Stelle eine Stampflehmwand, die eine übliche Betonwand ersetzt. Der Naturbaustoff Lehm hat unter anderem die Fähigkeit, die Feuchtigkeit in den Räumen zu regulieren. Der Lehm stammt übrigens aus der Baugrube für das Gebäude und wurde in Handarbeit und in Zusammenarbeit mit Architekturstudenten der Züricher Hochschule eingebaut. Zwar kostet diese Bauweise mehr als eine konventionelle Bauweise, aufgrund der Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit rechne sich dies aber mit der Dauer der Nutzung, erklärt Noack. Die baubiologischen, in umwelttechnischer und gesundheitlicher Hinsicht unbedenklichen Baustoffe führen im Ergebnis zu einem gesunden und angenehmen Raumklima.