Zur Eröffnung des neuen Bürgerhauses im Norden Kippenheims erwartet die Gemeinde am morgigen Sonntag einen großen Besucherandrang. Nach einem offiziellen Programm um elf Uhr öffnen eine Stunde später die Tore für die interessierte Bevölkerung.
Die Realisierung des Projekts sei durchaus eine Herausforderung gewesen. „Wir sind durch jede vorstellbare Krise gegangen", sagt Bürgermeister Matthias Gutbrod zurückblickend. ,,Corona, Energiekrise, der Ukrainekrieg, trotzdem haben wir es gut zu Ende gebracht." Hier und da habe man clever Kosten niedrig halten können. ,,Ob das Holz an der Decke ein paar Astlöcher mehr oder weniger hat, sieht am Ende niemand mehr, macht aber bei einem Projekt in dieser Größe schnell 100.000 Euro aus", so Gutbrod exemplarisch. Der Planungsprozess habe einige Jahre gedauert.
Zunächst sei es um die Frage gegangen, ob eine Sanierung der Festhalle zur Debatte stehe. Diese wurde Mitte der 50er-Jahre errichtet, hat also mittlerweile um die 70 Jahre auf dem Buckel. „Man kann einiges an Geld investieren, hat dann aber immer noch das alte Gebäude", so der Bürgermeister. Letztlich habe man sich gegen die Halle und für einen Neubau entschieden. Die Festhalle wird 2024 abgerissen, die Verwendung des zentralen Platzes, so mutmaßt Gutbrod, werde vermutlich in Richtung Wohnungsbau gehen.
Danach sei die Frage des Standorts zu klären gewesen. Lange wurde über den alten Sportplatz unweit des Schwimmbads diskutiert. Diese Idee wurde aber letztlich verworfen, auch wegen der engen Durchfahrt Richtung Schmieheim. So habe sich am Ende der jetzige Standort am nördlichen Ortsrand, westlich an der B3 gelegen, als beste Option erwiesen.
Angrenzend an das Gebäude wurde ein Festplatz eingerichtet, nicht asphaltiert, sondern begrünt, und umringt von 50 Jungbäumen, die die Gemeinde auf dem neuen Areal gepflanzt hat.
Etwa sieben Millionen Euro hat das gesamte Projekt gekostet, davon entfallen gut 5,5 Millionen auf das Bürgerhaus, die Restsumme ergibt sich aus Straßenbaumaßnahmen, den Ausbau des Festplatzes sowie die Erschließung eines Neubaugebiets, das noch entstehen soll. Hier wurde baulich schon vorausgedacht: „Wir haben für diesen Fall beispielsweise gleich entsprechend große Abwasserrohre verlegt, die allein für das Bürgerhaus nicht erforderlich gewesen wären", so Gutbrod.