Die Kernzeitbetreuung in Mengen hat mehr Platz. 1,8 Millionen Euro hat das Bauprojekt die Gemeinde gekostet. 83 Kinder nutzen das jetzt räumlich deutlich aufgewertete Betreuungsangebot.
Die Mädchen und Jungen nutzen das Betreuungsangebot des Kernzeitvereins Mengen, namens Kerni. Seit wenigen Wochen sind Enge, schwierige Akustik und alte Räumlichkeiten Vergangenheit. Zuletzt konnte bei der Fasnachtsferienbetreuung die Tauglichkeit der neuen Räume getestet werden, berichtet Jakob Rüttnauer, der das Kerni-Team leitet.
„Da hat sich gezeigt, was die Räume aushalten.“ Und tatsächlich spürten alle allein hinsichtlich des Lärms einen Riesenunterschied, so Rüttnauer. Entsprechende Dämmung und die Wände aus großen Holzplatten, die eine klassische Betonwand oder Rauputz ersetzen, zeigten ihre Wirkung. Auch was das Raumklima angeht: Die Luft sei nun wesentlich besser, erzählt Rüttnauer. Und die Holzwände schafften auch eine warme Stimmung, wie Bürgermeister Sebastian Kiss betont. Anschließend an das bestehende Grundschulgebäude wurde ein Anbau mit direkten Zugang zur Schule errichtet. Das Untergeschoss ist massiv gebaut worden, das Obergeschoss in Holzbauweise, wie Architekt Richard Stoll vom Büro Stoll Architekten berichtet.
Von der direkten Nähe zur Schule profitierten nun alle. Dass man diese Synergie nutzen wolle, sei schnell klar gewesen, so Stoll. So sind die Wege für die Kinder nun kurz und auch die Grundschule kann die Räume der Kerni nutzen, etwa als Fachräume für Musik, wenn diese am Vormittag gerade nicht gebraucht werden.
Außerdem sind die Räume so groß, dass sie bei Bedarf als normale Klassenräume umgenutzt werden könnten. Zudem ist dieGrundschule über das Treppenhaus und den darin integrierten Aufzug im Anbau nun auch barrierefrei zu erreichen. Das Flachdach mit der Dachbegrünung ermögliche langfristig gesehen sogar noch eine Aufstockung, sollte das einmal notwendig sein, so Stoll, der außerdem auf die energetische Bauweise des Gebäudes hinweist. Die komplette Lüftung laufe über Wärmerückgewinnung, die Holzfassade des Obergeschosses sei vorbewittert.
400 Quadratmeter können die Kinder im Anbau nun nutzen, inklusive neuer Bistro-Küche und großzügigen Toiletten. Zuvor stand der Kerni etwa ein Viertel der jetzigen Fläche zur Verfügung, berichtet der Leiter der Betreuung. Doch die Nachfrage habe sich enorm entwickelt. Eigentlich sollte der Anbau schon im September fertig gestellt sein und zum Schuljahresbeginn 2022/23 dann genutzt werden, berichtet Bürgermeister Sebastian Kiss. Doch allzu häufig habe man auf ausgebuchte Handwerksbetriebe warten müssen, erzählt Stoll
Komplett fertig gestellt ist die Baustelle noch nicht. Die Außenanlage soll im Laufe des Frühjahrs entstehen. Ein Gartenhäuschen ist schon aufgestellt und das kleine Beet, das die Kinder bepflanzen und damit lernen sollen, was wann und wie wächst, bereits angelegt.