Der Landkreis Waldshut feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Dabei ist keine große Jubiläumsfeier geplant, vielmehr sollen die Menschen bei verschiedenen Jubiläumsaktionen einbezogen werden.
Seinen Anfang nahm der Jubiläumsreigen, der das ganze Jahr über geplant ist, im Januar mit der Präsentation einer Jubiläumskollektion. Mit ausgewählten Produkten aus der Region soll der Landkreis allen in ihm lebenden Menschen nahe gebracht werden. Im neuen Schmids Markt in Wehr stellte Landrat Martin Kistler die Produkte für den Frühstückstisch vor: Eine Brotbackmischung von der Blattert Mühle aus Bonndorf, Kaffee des jungen Startup-Unternehmens RebeRenzo aus Lauchringen, Konfitüren von Simmler aus Lauchringen und als besonderes Highlight eine Tasse mit Motiven aus der Region. Alle diese Produkte gibt es in den Edeka-Schmidts-Märkten zu kaufen.
Spannend und lesenswert kommt die Sonderausgabe des Kreisjahrbuchs im Jubiläumsjahr daher: Um die Menschen in den Mittelpunkt zu rücken, wurden vom Team um Susanna Heim, Leiterin des Amtes für Kultur, 50 Kreisbürgerinnen und -bürger von Wehr bis Jestetten im Alter von einem bis 50 Jahren porträtiert die jüngste beschriebene Kreisbewohnerin ist dabei die einjährige Maya Greco aus Bad Säckingen. „Es sind unsere Städte und Gemeinden, unsere Bürgerinnen und Bürger, die dem Landkreis Waldshut ein Gesicht geben", erklärte Landrat Martin Kistler bei der Präsentation im März die Idee dahinter. Das Buch enthält neben Beiträgen von und über alle bisherigen Landräte viele Geschichten von Menschen aus der Region sowie zahlreiche großformatige Bilder mit landschaftlichen Schönheiten des Landkreises. Das Jubiläumsbuch ist im Handel für 18 Euro erhältlich.
„Bliib, wie d'bisch" lautete der Trinkspruch von Landrat Martin Kistler beim Landräte-Gipfel Anfang Mai in Schloss Bonndorf. Gekommen waren Norbert Nothhelfer, Landrat in Waldshut seit 1971 und dann von 1973 bis 1979 Landrat des neuen Großkreises Waldshut, und Martin der aktuelle Amtsinhaber Kistler. Zu ihnen gesellten sich Moderatorin Petra Jehle und Alexis von Komorowski, der Hauptgeschäftsführer des baden-württembergischen Landkreistags, der einst dem Gemeinderat von Waldshut-Tiengen angehört hatte. Sie lieferten sehr zur Freude des Publikums einen anekdotenreichen Schnelldurchlauf durch die Geschichte des Landkreises bis in die Gegenwart, der in der Erkenntnis mündete, es sei ein Fehler gewesen, den Schluchsee nicht dem Kreis Waldshut zuzuschlagen.
Ein weiterer Höhepunkt war nur zwei Tage später die Eröffnung der Ausstellung ,50 Jahre Kultursammlung des Landkreises im Dialog mit der Gegenwart". Noch bis 6. August kann die Schau in Schloss Bonndorf besichtigt werden, die 16 Bilder aus der Sammlung des Landkreises sowie Werke von 15 nationalen und internationalen Kunstschaffenden zeigt und sie miteinander in den Dialog stellt.
In Nöggenschwiel, auf der Gemarkung Weilheim, liegt der geographische Mittelpunkt des Landkreises. Gemeinsam mit Kreisräten und Sponsoren weihten Landrat Martin Kistler und Weilheims Bürgermeister Jan Albicker am 15. Mai den Mittelpunkt ein. Ebenso wurde im Rahmen der kleinen Feierstunde die Jubiläumskarte vorgestellt. Einer der insgesamt 50 Ausflugstipps führt durch Nöggenschwiel und somit am geographischen Mittelpunkt des Landkreises vorbei. Wanderer finden ihn als einen rund zwei Meter hohen "Markierungstropfen" gestaltet, gefertigt und gespendet von Bernhard Rehm.
Mit seiner malerischen Lage lädt der geographische Mittelpunkt gleichzeitig zum Verweilen ein. Möglich macht dies eine von 50 Jubiläumsbänken. Sie sind aus einheimischem Holz, welches der Forstservice Harald Württemberger spendete. Gestaltet von Axel Schmidt aus Bernau, wurden sie gesponsort von Altkreisräten, Altbürgermeistern, Unternehmen und Einzelpersonen. In jeder Kreisgemeinde werden die Bänke an schönen Orten aufgestellt. Zwei Linienbusse erinnern im Jubiläumsjahr zudem an die Zeit, in der der Landkreis entstanden ist - an die bunte fröhliche Zeit der 70er Jahre.
